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Wie vorsichtig bist du im Urlaub?
Betrachtet man nur die Meldungen aus den letzten zehn Tagen, ist momentan keine gute Zeit zum Urlauben. In Indonesien sind zwei junge Deutsche an den Folgen gepanschten Alkohols verstorben, in den USA erlag eine 20-Jährige den Folgen einer Hai-Attacke. In Australien wurde wiederum jemand von einem Krokodil verschleppt und wenn es Nachrichten aus Indien gibt, dann eigentlich immer nur, dass junge Frauen vergewaltigt wurden.
Puh.
So komprimiert aufgelistet, geben diese Meldungen einem natürlich ein ungutes Gefühl. Und gleichzeitig meldet sich aber auch sofort die kleine, fiese Stimme im Hinterkopf, die sagt: "Das Schnorcheln/Saufen/Schwimmen geht ja in 99,9 Prozent der Fälle gut. Das sind halt Ausnahmen." Also geht man weiter Backpacken in Ländern, die ungesicherte Touren auf Vulkane anbieten, supergünstige Tauchkurse und billige Flüge mit Blacklist-Airlines. Aber ist das wirklich richtig?
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Was für ein Urlaubstyp bist du? Ist das Desinfektionsmittel ständig griffbereit? Oder eher die undefinierbare einheimische Fischspezialität?
Denn neben derart krassen Vorfällen gibt es ja auch noch mittelschwere Bedrohungen im Urlaub. In Asien drohen unschöne Magen-Darm-Krankheiten und Malaria, in vielen Backpackerländern möchte man auch lieber keine Bluttransfusionen erhalten. Hinzu kommt noch das Risiko, Opfer von Straftaten zu werden oder selber Gesetze zu brechen. Drogen in Malaysia sind beispielsweise selten eine gute Idee.
Wer trotz dieser Masse an Worst-Case-Szenarien nicht auf Abenteuerurlaub verzichten möchte, hat eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder, man lebt nach dem Motto "in Deutschland kann ich auch jeden Moment tot umfallen". Oder man rüstet sich bereits im Vorfeld mit einer halben Apotheke aus, benutzt im Urlaubsland keine öffentlichen Verkehrsmittel, isst nur in eindeutig vom Reiseführer empfohlenen Lokalen - kurz: Ist zwar sicher, aber ohne Spaß.
Wie ist das bei dir? Gehörst du zu denjenigen, die sich im Urlaub alle zwei Minuten mit Desinfektionsmittel übergießen und die Entfernung zum nächsten Krankenhaus auf den Meter genau kennen? Oder nimmst du das Risiko bewusst in Kauf, isst jedes glibschige Etwas auf einheimischen Marktständen und hälst Malarone für ein ähnliches Produkt wie Toblerone?
Text: charlotte-haunhorst - Bild: kallejipp / photocase.com