Der Chef einer großen Hosenfirma erklärte auf einer Nachhaltigkeitskonferenz, wieso man seine Jeans niemals waschen sollte. Was uns natürlich zur Frage bringt, wie du es mit der Reinigung deiner Anziehsachen hältst. Der Ticker zur Textilhygiene.
martina-holzapfl
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Ab und zu mal an die frische Luft hängen, Flecken einfach abbürsten und zum Zwecke der Keimtötung alle paar Wochen in die Kühltruhe legen, fertig. So lautete die Pflegeanleitung für Jeans, wenn es nach Levis-Chef Chip Bergh ginge. Sei nämlich nicht nur besser für Form und Haltbarkeit, sondern auch für die Umwelt, wie er sagt.
http://www.youtube.com/watch?v=KjXhe2qVKgE
Klamotten werden niemals besser durchs Waschen, das weiß jeder. Und Materialien wie Leder, Seide, Wolle oder Kaschmir wäscht man deshalb lieber so gut wie gar nicht, sondern gibt sie höchstens alle paar Wochen mal in die Trockenreinigung. T-Shirts, Socken und Unterwäsche hingegen will man dann doch gern sehr oft und auch sehr heiß waschen. Aber Jeans? Wie verfährt man mit denen am besten? Überhaupt Hosen? Stimmt schon, dass die ganz schön verkrumpeln, wenn man die immer wieder in die Wäsche schmeißt, und enger und kleiner werden sie auch ein bisschen. Und über die ausgeblichenen Falten und Knicke da drinnen kann man sich aus ästhetischer Sicht sowieso streiten. Die einen finden sie gut, weil eine Jeans erst dann zur Jeans wird, wenn sie ausgewaschen aussieht, die anderen finden sie traurig, weil sie glauben, dass die Jeans jetzt irgendwie kaputt ist.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Frisch gewaschene Hosen - bei diesem Anblick würde Chip Bergh wahrscheinlich die Hände überm Kopf zusammenschlagen! Und du?
Aber so 'ne frischgewaschene Hose ist ganz generell schon etwas sehr Gutes. Man trägt die ja doch sehr radikal, setzt sich mit ihnen überall drauf, auch mal in etwas hinein, gießt was drüber, wischt was dran ab und schrappt mal irgendwo entlang. Die Jeans ist immer eher in Bodennähe, in Straßennähe, und sie ist auch von innen recht dicht dran an zum Beispiel der Unterhose – die man ja wiederum gern und oft wäscht. Ist dieses Bergh'sche Gar-Nicht-Waschen da also wirklich so geil?
Wie ist das bei dir? Landen deine Jeans schnell im Wäschekorb oder bist du ganz im Gegenteil schon lang voll cowboystyle unterwegs und stopfst die Hosen höchstens alle paar Monate mal zum Vodka ins Gefrierfach? Lasst uns aus dem Wäschekörbchen plaudern!