Der "Scrubs"-Star Zach Braff bittet seine Fans um Spenden für seinen nächsten Film. Stellt sich natürlich die Frage: Darf man um Geld bitten, obwohl man selbst darin schwimmt?
jan-stremmel
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Zach Braff ist der ehemals bestverdienende Fernsehschauspieler der Welt, er besitzt nach neun Staffeln "Scrubs" und seinem erfolgreichen Regieprojekt "Garden State" ein Vermögen von geschätzt 22 Millionen Dollar. Und trotzdem will er jetzt Kohle von uns: Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter bittet Braff seit Mittwoch um Spenden, er will seinen nächsten Film drehen, einen Quasi-Nachfolger von "Garden State". Und zwar möglichst ohne einen Vertrag mit einem großen Studio abzuschließen. Braff fürchtet, dass ihm ein großer Hollywood-Finanzier das Drehbuch umschreiben und die Besetzung ändern könnte, zwecks Popcorn-Konsens.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Bitte, bitte, bitte: Zach Braff stellt auf Kickstarter sein Filmprojekt "Wish I Was Here" vor.
Die zwei Millionen Dollar, die der neue Film kosten soll, könnte Braff wahrscheinlich einfach vom eigenen Sparbuch zwacken. Tut er aber nicht. Stattdessen will er sich den Film von Fans finanzieren lassen. Je nach Höhe der Spende können die vorab das Drehbuch lesen, einen Charakter benennen oder sogar eine kleine Nebenrolle spielen. Das Vorbild für Braffs Aufruf ist der geplante Film zur Serie "Veronica Mars", der vor ein paar Wochen mit einem Spendenaufruf der Schauspieler aus dem Stand fast sechs Millionen Dollar über Kickstarter eingesammelt hat.
So viel Erfolg haben aber nicht alle: Erst vor kurzem zog die Sängerin Björk ihre Bitte um knapp 500.000 Euro zurück, mit denen sie eine App für ihr Album programmieren lassen wollte. Kaum jemand hatte gespendet, stattdessen regnete es eimerweise Kritik. Die große Frage, die damals wie heute diskutiert wird: Dürfen die das? Machen arrivierte Stars die schöne Graswurzel-Idee von Kickstarter kaputt? Dürfen Millionäre betteln?
Ich finde: Klar dürfen sie. Wenn ich will, darf ich ja auch mit einem Klingelbeutel durch die Straßenbahn gehen und Geld für ein neues Paar Airmax sammeln. Wer das für Blödsinn hält, muss ja nix spenden. Immerhin ist die Aussicht, beim Entstehungsprozess eines hübschen Indie-Films in erster Reihe dabei zu sein, doch ein zulässiger Gegenwert für eine kleine Spende. Wie siehst du das?