Wobei es schon auch etwas Notwehr war. Weil sich schon viel Leid aufzutürmen drohte. Denn das zweite Wort, das ich immer vergesse, war mal wieder weg. Wie so oft, wenn es meine Gespräche ins Stocken bringt und umständliche Umschreibungen provoziert: „Diese Bar, in der wir früher nach der DJS immer waren, du weißt schon!“ Ich konnte ihn wieder nicht abrufen – den verfluchten Namen, den der Teufel geschickt hat. Dass mein Gehirn deshalb – so stelle ich es mir jedenfalls vor – das tut, was ich mir sonst im späten Verlauf schwerer Magen-Darm-Erkrankungen für den Verdauungstrakt vorstelle: krampfen, winden, würgen, knoten.
Inzwischen habe ich mir sogar eine Google-Strategie zurechtgelegt, mit der ich auf den Namen der Bar komme: „münchen bar innenstadt djs“. Fortgeschritten: „bar damenstiftstraße“. Dann ist unter den ersten Treffern immer die Favorit Bar. Und meine Hirnwindungen entknäulen sich wieder sachte. Für die Lobbyisten habe ich noch nicht einmal eine gute Strategie für die Internetsuche. In Gesprächen funktioniert ganz gut: „Diese Menschen, die die Politik beeinflussen wollen, indem sie Bundestagsabgeordneten komplexe Themen erklären.“ Zumindest Personen, die mich nicht gut kennen, schauen mich dann aber auch gerne mal mit einem Blick an, mit dem man Irre besänftigt.
Wie ist das bei dir? Welche Wörter fallen dir nie ein? Und was machst du dann? Hast du auch Google-Strategien? Oder wissen deine Freunde, wie bei mir, inzwischen, welches Wort du suchst, bevor du merkst, dass es dir gerade wieder entfallen ist? Sag’s uns – ganz ungehemmt.
Text: elias-steffensen - Foto: cydonna/photocase.com