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Welche Songtexte verstehst du immer falsch?
Vor einiger Zeit lief im Radio der Song von Atomic Kitten. Flashbackartig wurde ich an meine Teenie-Zeit erinnert, in der dieses Lied über Wochen hinweg in der Endlosschleife auf meiner Stereoanlage lief. Auch wenn mein heutiger Musikgeschmack mit dem damaligen nicht mehr viel zu tun haben will, drehte ich das Radio lauter und sang aus vollem Halse mit: "Muffins make me smile - If only for a while you can make me whole again". Weder in meiner Girlband-Phase, noch in diesem Moment stellte ich die Textpassage infrage. Ich muss gestehen, dass ich die Zeile auch nicht nur nachlässig mitträllerte. Ich freute mich richtig darüber, wie da von drei gertenschlanken Mädels die stimmungsaufhellenden Eigenschaften von Gebäckstücken besungen wurden – auch wenn diese nur temporärer Natur sind. Schokolade macht glücklich, das ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen. Da können Muffins sicherlich auch dem einen oder anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Durch Zufalls stieß ich dann Wochen später im Netz auf die eigentlichen Lyrics des besagten Stücks: "My friends make me smile - If only for a while you can make me whole again"
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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Axel Hacke stellte bereits die These auf, dass "kaum ein Mensch je einen Liedtext richtig" verstehe und diese wohl überhaupt nur dazu da seien, "den Menschen Material zu liefern, damit ihre Phantasie wirken kann". Die unterhaltsamsten Verhörer seiner Leser hat er in diversen Kolumnen und drei Büchern gesammelt. Jetzt hat auch Spotify eine Umfrage zu diesem Thema veröffentlicht. Eine Woche lang konnten die Nutzer des Musik-Streaming-Portals falsch verstanden Songzeilen einreichen, die zu einer Top Ten-Playlist zusammengefasst wurden.
Playlist
Ganz vorn dabei ist Bryan Adams "Summer of ‘69“. Über die Hälfte verstehen hier "I got my first real sex-dream“ anstatt "I got my first real six-string". Auf Platz zwei findet sich "Agathe Bauer", beziehungsweise "I’ve got the Power" von Snap. Schön ist auch die Abwandlung des Songs "Living On A Prayer" von Bon Jovi. Aus dem eher faden "It doesn't make a difference if we make it or not", wurde "It doesn't make a difference if we're naked or not". Man hört ja auch irgendwie immer das, was man hören möchte. So ging es mir wahrscheinlich auch mit meinem Verhörer. Die Muffins sind für mich jedenfalls nicht mehr aus dem Song zu bekommen.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du einen Song, den du jahrelang unwissentlich falsch mitgesungen hast? Und halten sich musikalische Verhörer bei dir auch so hartnäckig? Verbesserst du deine Freunde, wenn sie einen Liedtext falsch mitsingen? Oder bist du sicher, immer alles richtig zu hören?
Text: paulina-hoffmann - Foto: Gräfin / photocase.com