Na, weckt dieses Bild bei dir Gefühle?
Siede erzählt, wie sehr sie sich mit der 11-jährigen, strebsamen, empathischen, aber auch ein bisschen spröden Hermine identifizieren konnte – und wie sie mit ihr gemeinsam zu einer selbstbewussten 17-Jährigen wurde. Wie „Harry Potter“ zu einem Codewort wurde, um neue Freundschaften zu testen. Denn wer es auch mochte, mit dem hatte man etwas gemeinsam, auch, wenn er ganz woanders herkam. Wie die vier Hogwarts-Häuser ihr und ihren Freunden halfen, sich einzuordnen. Und, dass die „Harry Potter“-Fans die ersten waren, die sich online treffen konnten, anders als vorher zum Beispiel die Trekkies oder Fans anderer Serien, und im Internet ihre eigene Fan-Welt erschufen.
Ich kann das ein bisschen nachvollziehen – aber vielleicht geht der Gedanke, die Zauberer-Geschichte habe unsere gesamte Generation geprägt, doch etwas zu weit. Immerhin haben nicht alle diese Bücher gelesen. Und waren in ihrer Kindheit und Teenager-Zeit irgendeiner anderer Buch-, Film- oder Comic-Reihe verfallen, haben alles dazu gesammelt und wählen ihre Freunde heute noch danach aus, wer sämtliche Lustigen Taschenbücher oder alle "Chroniken von Narnia"-Bücher gelesen hat.
Wie ist das bei dir? Warst du Potter-Fan (und gehörst heute zu denen, die gerne eine „Harry Potter mittleren Alters“-Serie hätten, damit die schöne Zeit in Potter-Land nie aufhört)? Oder hast von einer anderen fiktiven Geschichte alle Bücher gelesen/Filme gesehen/Folgen geschaut/Comics gekauft? Welche Geschichte hat dich und deine Freunde geprägt?
Text: valerie-dewitt - Foto: Reuters