Ist man aus dem Haus, ist man aus dem Sinn. Mal ehrlich: Wieviel Ahnung haben deine Eltern noch von deinem Leben?
yvonne-gamringer
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Frau Berben bei den Dreharbeiten zu "Kennedys Hirn".
Am vergangenen Samstagabend lief in der ARD ein ganz furchtbar langer Film mit Iris Berben. Eine Mankell-Verfilmung namens "Kennedys Hirn". In dem Monstrum entdeckt Frau Berben ihren toten Sohn und macht sich auf die Suche nach den Mördern. Schon nach einer halben Stunde versteht man, dass Frau Berben, die in dem Film freilich nicht Frau Berben heißt, nicht die leiseste Ahnung hat, was ihr Sohnemann in der jüngeren Vergangenheit so trieb. Er hat zum Beispiel für seinen Job mehrere Monate in Südafrika zugebracht. Seine Mutter war darüber aber ziemlich erstaunt. Vor allem wusste sie nicht, wann er nach Afrika geflogen war. Und dass er eine Freundin hatte, wusste sie auch nicht. Nun kann man sagen: "Naja, der muss seiner Mama ja nicht alles erzählen." Leider hat man aber fast eine Stunde lang das Gefühl, als müsste die Frau ihren Sohn erst ganz grundsätzlich kennenlernen, um dann genug Empathie entwickeln zu können, die man ja braucht, um mit Verve einen Mörder suchen zu können. Soviel zum Film. Jetzt die Frage: Wieviel wissen deine Eltern von dir? Informierst du sie, wenn du das Land verlässt? Sprecht ihr wöchentlich, täglich, monatlich, gar nicht mehr miteinander? Solltest du überraschend dahingemeuchelt werden: Wären deine Eltern eine gute Auskunftei für tiefergehende Ermittlungen bezüglich deines Lebens?