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Was sind deine Erfahrungen mit Diskriminierung?
An deutschen Schulen und Unis gehört Diskriminierung zum Alltag. Das steht in einem Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, der am Dienstag erschienen ist. Homosexualität, Behinderung, Migrationshintergrund, Armut: Das alles sind demnach häufige Gründe für Ausgrenzung und Benachteiligung.
Einige Ergebnisse aus dem Bericht, der auf der Auswertung von mehreren Studien beruht: Jeder vierte Schüler oder Student mit Migrationshintergrund fühlt sich diskriminiert. Etwa die Hälfte der Studentinnen hat während des Studiums schon sexuelle Belästigung erlebt. “Schwuchtel” und “Lesbe” sind gängige Schimpfwörter auf Schulhöfen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
An der Uni sind alle gleich? Leider nicht, wenn man dem Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes glaubt.
Auch Lehrer und Dozenten seien an der Diskriminierung beteiligt: Ein Drittel der Lehrer mache sich über “nicht geschlechtskonforme Lebensweisen” lustig. Und ein türkischer Name des Schülers könne dazu führen, dass bei gleicher Leistung schlechtere Noten vergeben werden. Helfen könnte vielleicht eine buntere Lehrerschaft: 2010 hatte jeder dritte Schüler einen Migrationshintergrund, aber nur sechs Prozent der Lehrer.
“Benachteiligungen aus Gründen der Rasse, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität” sollen beseitigt werden, so steht es im Allgemeinen Gleichstellungsgesetz. Die Realität an deutschen Schulen und Unis sieht offensichtlich anders aus. Eigentlich sollte Bildung allen jungen Menschen einen Aufstieg ermöglichen. Doch die Antidiskriminierungsstelle schreibt, die Diskriminierung habe Auswirkungen auf Motivation und Leistungsfähigkeit der Betroffenen. Die Institutionen, die helfen sollen, der Ungleichheit ein Ende zu bereiten, tragen also dazu bei, diese fortzuschreiben. “Wenn Migranten auf der Strecke blieben, liegt das nicht nur an den Schülern, sondern auch an den Strukturen”, sagte die Grünen-Politikerin Ekin Deligöz in der Tagesschau.
Viele Opfer von Benachteiligung, Belästigung oder Beleidigungen behalten ihre Erlebnisse für sich. Es fehlen Beschwerdestellen, bei denen Betroffene die erlebte Diskriminierung schnell und unkompliziert melden können. Die Antidiskriminierungsstelle schlägt vor, solche Einrichtungen direkt an den Schulen und Hochschulen zu schaffen.
Wie erlebst du das? Warst du selbst an der Schule oder Uni von Diskriminierung betroffen, oder hast du die Diskriminierung von anderen beobachtet? Was muss deiner Meinung nach passieren, damit solche Vorfälle seltener werden? Warum gelingt es nicht, alle Menschen gleich zu behandeln?
Text: christian-endt - Foto: dpa