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Rollenspiele sind super. Besonders, wenn man klein ist. Man kann eine zeitlang vergessen, wer man selber ist, und sich in Büschen verstecken, die dann Höhlen sind. Mein bester Kumpel war in diesen Rollenspielen früher oft ein Tyrannosaurus Rex, ich selbst eine Katze. Er ging mit lautem Gebrüll jagen, während ich unser Höhlen-Wohnzimmer einrichtete. Nicht, dass Katzen das unbedingt machen. Doch das war uns schnuppe. Was unsere Rollenwahl damals beeinflusste und ob sie irgendetwas über uns aussagte, hatte für uns überhaupt keine Bedeutung, "Was für ein Tier bist du?", war stattdessen der Auftakt eines sehr vergnüglichen Nachmittags ohne Hausaufgaben und Geschwisterzoff.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

"Welches Tier sind Sie?" - "Ganz klar: Gottesanbeterin!"

Sich Gedanken darüber zu machen, welches Tier man sein möchte, ist mit dem Ende der Kindheit allerdings nicht unbedingt vorbei. In der Redaktionskonferenz erzählte ein Kollege, dass ein Bekannter von ihm in einem Bewerbungsgespräch auf genau diese Frage eine überzeugende Antwort finden musste. Der Bekannte dachte sofort an "Kamera-Elefant". Das sind Elefanten, denen Filmemacher Kameras umhängen, um möglichst authentische Natur- und Tieraufnahmen für Dokus zu bekommen. Doch obwohl es ultracool und ungewöhnlich wäre, Kamera-Elefant zu sein, sagt es im schlimmsten Fall auch aus, dass man seine Fähigkeit im Herumtragen von Dingen sieht. Der Bekannte sagte also lieber "Tiger" und murmelte etwas von "Vorangehen" und "Herdentier", was zwar verhaltensbiologisch so nicht ganz korrekt ist, aber wenigstens nach Alpha-Mann mit Teamgeist klingt. Passt!

Obwohl also der Bekannte auf diese Frage antworten konnte, ist sie das ultimative Klischee. Jeder hat schon mal von ihr gehört, weil sie in Diskussionen um die krudesten Bewerbungsgespräche regelmäßig aufkommt. Aber bisher dachte man, dass sie nicht wirklich gestellt wird. Genau so gut könnte ein Personaler nach dem Lieblingsessen des Bewerbers fragen und auf seinen Feingeschmack schließen. Die Wandfarbe seines Schlafzimmers könnte zeigen, ob er fröhlicher Natur ist oder depressionsgefährdet.

Wurdest du im Bewerbungsgespräch auch schon Dinge gefragt, bei denen du perplex warst? Weil du nie erwartet hättest, dass sich diese Frage tatsächlich im Repertoire von Personalern befindet? Was war das und wie hast du darauf reagiert? Erzähl uns von deinen merkwürdigsten oder lustigsten Fragen im Bewerbungsgespräch!


Text: nicola-staender - Foto: simonthon / photocase.com

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