Eine englische Tageszeitung appelliert zur Zeit an ihre Leser, ihre nie beendeten Projekte vorzustellen. Was ist deine immerwährende Baustelle?
mariel-mclaughlin
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Eine Mütze für meine beste Freundin, ein Bild auf einer zwei Quadratmeter großen Leinwand, das Klavierstück zu „Die fabelhafte Welt der Amelie“, ein Alternativende für die Harry-Potter-Reihe. Das sind alles Sachen, die ich nicht fertig gekriegt habe. Nicht fertig gestrickt, gemalt, geübt oder gedacht. Ich könnte Listen und Räume mit etlichen Sachen füllen, für die mir der Elan oder die Zeit gefehlt haben.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Ob dieser Schal jemals fertig wird?
Zu dem Problem dieser niefertigwerdenden Projekte hat der Guardian online vor ein paar Tagen einen Aufruf an seine Leser gestartet. Sie sollen ihre nie beendeten Projekte auf der Website online stellen. Unter anderem kann man dort einen gestrickten Baby-Cardigan, einen Cinderella-Comic, einen Rollstuhl und einen analogen Vocoder bewundern. Alles selbstgemacht und halbfertig, versteht sich.
Woran liegt es, dass wir uns tausend Sachen vornehmen und nur einen Bruchteil davon umsetzen? Haben wir zu wenig Disziplin? Können wir uns nicht beschränken? Oder ist es in unserer Zeit schlichtweg nicht mehr möglich, sich auf eine einzelne Sache zu konzentrieren? Und wie ist das bei dir?
Was für ein Projekt steht in der Ecke deines Zimmers? Was für eine Sache hast du nie zu Ende gebracht? Oder geplant und nie angefangen? Und wie lange hältst du es aus mit so einer Baustelle im Hinterkopf? Ein paar Jahre? Oder musst du schon nach ein paar Wochen die Sache entweder abwickeln oder verwerfen, um ruhig schlafen zu können?