Für jedes Lieblingsbuch konstruiert man im Kopf eine eigene Welt, mit genauen Vorstellungen von Charakteren und Orten. Und dann wird das Buch verfilmt, und diese Welt bricht zusammen
andrea-wieczorek
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Das Buch „On the Road“ las ich zum ersten Mal mit 16. Damals begann ich sofort so viel wie möglich über den Autor Jack Kerouac und die Beat Generation in Erfahrung zu bringen. Ich las den Roman noch mal. Und noch mal. Als ich dann hörte, dass das Buch jetzt verfilmt werden sollte, war meine Reaktion: NEIN!
Hat man erst einmal ein Lieblingsbuch und dessen Welt ins Herz geschlossen, möchte man diese Erfahrung nicht teilen. Bücher wie „On The Road“ haben mir immer ein Gefühl von Exklusivität gegeben – ein geheimer Club von außergewöhnlichen Charakteren mit interessanten Weltanschauungen, die nur für mich bestimmt waren. Dank Kristen Stewart, die im Film Mary-Lou spielt, kann ich mich von meinem geheimen Club verabschieden. Denn auch „On the Road“ wird, wie man am Trailer erkennen kann, verhollywoodisiert.
http://www.youtube.com/watch?v=ttDIcTQpLyQ
Ich freue mich gar nicht auf die Verfilmung. Twilight-Fans werden mit todernster Miene sagen, sie wollten schon immer mal durch Amerika reisen. Schriftsteller werden. Und ich denke mit Gänsehaut auch an das klassische Totschlagargument der Buchverfilmung: Die Charaktere im Film sind nie so, wie man sie sich vorgestellt hat. Der Charme des Buches geht verloren. Der Inhalt wird extrem verkürzt, auf publikumstaugliche Liebesgeschichten heruntergebrochen und literarisch wertvolle Zitate vereinfacht übernommen.
Willst du deine Lieblingsbücher verfilmt sehen? Auf welche Verfilmung hätte man lieber verzichten sollen? Und welche Bücher sollten unbedingt auf Kinoleinwände gebannt werden?