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Warum spenden wir nicht für Pakistan?

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Klaus Töpfer hat mal das UN-Umweltprogramm geleitet und weiß wahrscheinlich ganz gut, dass es nicht immer leicht ist, auf die eigenen Anliegen aufmerksam zu machen. Nicht jedes Thema findet seinen Weg in die Köpfe der Menschen, auch wenn es eigentlich sauwichtig ist. So ist es gerade mit der Überschwemmung in Pakistan. Am Wochenende sagte der Premierminister des Landes, dass gut 20 Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden sein könnten. Ernten wurden verwüstet und Verkehrswege zerstört. In vielen Berichten ist von einer Jahrhundertflut die Rede. Doch das Wissen um das Ausmaß der Katastrophe sickert zum Beispiel bei uns in Deutschland nur nach und nach in die Köpfe der Menschen. Der Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), Burkhard Wilke, suchte jetzt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa eine Begründung dafür, dass bislang so wenig gespendet wurde. Er glaubt, dass es potentiellen Spendern schwer falle, Geld zu geben, wenn man in einem Land Gut und Böse nicht auseinanderhalten könne. Pakistan werde von vielen mit Taliban und Terror und Korruption verbunden. „Leichter ist es immer, wenn es sich um politisch unbelastete Gebiete handelt“, sagt Wilke. Nach ersten Schätzungen sind bislang erst zwischen einer und zwei Millionen Euro auf den Spendenkonten der Helfer in Deutschland eingegangen. Nach dem Tsunami 2004 und nach dem Erdbeben im Januar dieses Jahres in Haiti sei zu diesem Zeitpunkt bereits ein Vielfaches dieser Summe gegeben worden, so Wilke. Deshalb kommen nun die Appelle. Klaus Töpfer nannte Pakistan in einem Interview einen „Prüfstein für die deutsche Solidarität“. Ähnlich klingt der Aufruf der Welthungerhilfe. Bärbel Dieckmann ist die Präsidentin der Organisation und spricht von einer "humanitären Pflicht", zu helfen. Wie siehst du das? Warum tröpfeln die Spenden gerade nur ein? Weil Urlaubszeit ist? Tatsächlich, weil wir Gut und Böse in Pakistan nicht trennen können? Vielleicht, weil wir erst schleichend das Ausmaß der Überflutungen begreifen?

Text: peter-wagner - Foto: dpa

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