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Von In-Echt–Treffen und anderen Wirklichkeitsabgleichen

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Mittlerweile gehört es zu unserer Lebenserfahrung wie Chipkarten aufladen: Das Zusammentreffen mit Menschen, die man zunächst im Netz kennen gelernt hat und dann erst viel später in echt sieht. Mit denen man also erst nur in Sätzen, Botschaften, hübschen Profilen und allenfalls Chatgesprächen Kontakt geknüpft, angefreundet, sich gar verliebt hat, und später, nach dieser theoretischen Annäherung, das praktische Programm nachholen muss: In 3D, mit Dialekt, Vollkörperaussehen und Sekundärmerkmalen (Kleidung, Ticks und Holzbeinen). So vertraut man online miteinander ist, so fremd sind der oder die anderen Menschen dann immer noch in echt. Warum eigentlich, wo man doch schon gemerkt hat, dass man auf einer Wellenlänge funkt? Und wo man diesen anderen ja auch schon besser kennt als manchen Freund, dank der Briefpost, in der sich so viel leichter Persönliches und Intimes sagen lässt. Sind wir doch so oberflächlich, dass wir die inneren Werte bei einem In-Echt-Treffen hinter der Hülle wieder vergessen? Oder verstellen wir uns eben alle im Netz so, wie wir es in einem Club nie machen würden und wecken mit unserem eigenen Auftreten genauso falsche Erwartungen wie andere? Oder hast du gute Erfahrungen mit solchen nachgeholten Wirklichkeits-Abgleichen gemacht? Was war dein schlimmstes In-Echt-Treffen und welchem jetzt.de-User würdest du gerne mal auf der Straße begegnen?

Text: fabian-fuchs - Fotos: dpa

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