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Verdammte Sch***- der Fluch-Ticker

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Wenn ich meine Mutter früher manchmal „Scheiße“ rufen hörte, dann wusste ich, dass irgend etwas gehörig schief gelaufen war. Etwas musste sie so sehr aus der Bahn gebracht haben, dass sie das Vorbild der gewählt sprechenden Frau vergaß, das sie ihrer Tochter eigentlich sein wollte. Doch irgendwann kam ich in die Schule und lernte so viele Schimpfwörter, dass sich dieser verstörende Effekt, den Kraftausdrücke vorher mal auf mich hatten ziemlich schnell einstellte. Binnen kürzester Zeit benutzte ich in jedem zweiten Satz eines dieser verwerflichen Wörter. Meine Mutter nahm das resigniert zur Kenntnis und in der Folge steigerte sich auch ihre Schimpfwörterquote leicht.  

Heute braucht es zwar einiges mehr als ein schlichtes „Scheiße“, um mich davon zu überzeugen, dass etwas überhaupt nicht in Ordnung ist, trotzdem habe ich nie die verstörende Wirkung vergessen, die Schimpfwörter auf mich als Kind hatten. 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


 
Zur Wirkung von Schimpfwörtern veröffentlichte die Bloggerin Lindy West auf der Website jezebel letzte Woche ein sehr engagiertes Plädoyers fürs Fluchen. In dem Artikel misst sie Kraftausdrücken zum Beispiel eine politische Bedeutung bei, da sie es für eine Form von Protest gegen aufgezwungenen Anstand hält.  

Wie hältst du es mit dem Fluchen? Bist du da auch der Meinung, dass es ein gutes Signal ist, um gegen festgefahrene Gesellschaftsnormen zu protestieren? Hat es eine befreiende Wirkung auf dich und setzt du vor jedes zweite Wort ein „beschissen“, oder muss du erst auf 180 sein um mal ein paar Fäkalausdrücke vom Stapel zu lassen? Und was für eine Wirkung hat das Fluchen bei anderen auf dich? Lässig, unattraktiv, einfach nur rücksichtslos oder vielleicht sogar beunruhigend - so ein loses Mundwerk?     



Text: mariel-mclaughlin - Foto: sör alex / photocase.com.jpg

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