Ganz normal oder völlig überzogen? Warum verdienen Intendanten so viel und wie gern bezahlst du ihnen diesen Lohn?
fabian-fuchs
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Wann immer in Deutschland ein Spitzengehalt veröffentlicht wird, melden sich in Kommentaren, Leserbriefen und Stammtischen zuverlässig jene zu Wort, die dieses Spitzengehalt ein Frechheit finden, vor allem im Vergleich zu den Gehältern der restlichen Bevölkerung. Im Falle der veröffentlichten Bezüge der Chefs der Rundfunkanstalten, die letzte Woche die Runde machten, stachelt die Empörung noch tiefer - schließlich zahlt hier der kleine Mann via GEZ direkt den großen Intendanten bzw. Intendantinnen in die Tasche. Monica Piel vom WDR (308.000 Euro/Jahr) und Dagmar Reim vom RBB (220.000 Euro/Jahr) verdienen also, wie viele Zeitungen neidfördernd vorrechneten, mehr als Bundespräsident oder Kanzlerin, zumindest wenn man Bellevue und andere geldwerte Vorteile der Politiker mal nicht ganz so genau betrachtet.
Und warum eigentlich, fragt es landauf und landab. Worin genau liegt das Verdienst eines Intendanten? Wieso soll jemand von dem man noch nie gehört hat, soviel bekommen und die ganzen Stellvertreter und Programmdirektoren auch noch, und das in allen neun Landsrundfunkanstalten und nur weil das Volk eine Zwangsabgabe zahlt?
Bei der Steuer kann man sich ja immer noch einbilden, dass sie für neue Schulbänke und besseren Straßenbelag, für brave Polizisten und arme Studenten ausgegeben wird und die Bezahlung von Eurofighters und dicken Staatssekretären (jeder kostet pro Jahr etwa eine halbe Million) ausblenden. Aber ist meine schmerzhafte extra bezahlte GEZ wirklich doch nur eine halbe Tankfüllung im SUV des Intendanten? Sollte damit nicht vor allem besseres Fernsehprogramm gemacht werden oder vernünftige Serien von HBO eingekauft? Oder sind die Intendanten-Gehälter eben ganz normal, für Chefs von einigen tausend Angestellten? Was meinst du zu der Sache? Und wie wird man eigentlich Intendant?