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Teure Schnapsideen
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ist mit der Handkamera aufgenommen. Ein Mann in roter Jacke steht im Museum und hält diese riesige Vase in den Händen. Dann fällt sie. Zerspringt in unendlich viele Splitter, während das Krachen durch die geräumige Ausstellungshalle schallt. Es ist ein Geräusch, bei dem man ahnt: „Scheiße, das gibt Ärger!“ Der Mann, er heißt Maximo Caminero, wollte mit der Zerstörung der Vase ein Zeichen setzen gegen die Übervorteilung von internationaler Kunst in amerikanischen Museen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Verflixt, das könnte teuer werden!
Was Caminero nicht wusste: Die Vase des chinesischen Künstlers ist mehrere Tausend Jahre alt und entsprechend wertvoll – ungefähr eine Million Dollar. Die Aktion war einigermaßen bis maximal dämlich und auch die politische Idee dahinter spricht nicht für besondere Weitsicht. Das Gefühl, mit dem sich Caminero jetzt rumschlagen muss, dürfte aber vielen bekannt sein.
Denn irgendwann haben wir alle schon mal etwas kaputt gemacht. Die Frage ist nur, was. Während normal tollpatschige Menschen im schlimmsten Fall hier und dort eine Tasse fallen lassen, benehmen sich andere wie der Todesstern im Porzellanladen - ob versehentlich, aus Trunkenheit oder aus Prinzip. Ein kontrollierbar wirkender Wurf mit einer leeren Bierflasche, der versehentlich den Weg ins Fenster eines Sportwagens findet oder eine Sektdusche für ein Sofa, das leider ein Designerstück war: Es gibt zahllose Möglichkeiten, sich mit doofen Aktionen um die eigenen Ersparnisse zu bringen. Gruppendynamik und Alkoholrausch führen besonders in den Morgenstunden gerne mal zu einer Wird-schon-gut-gehen-Attitüde, die solchen Aktionen den optimalen Nährboden bietet.
Welchen Schaden hast du im Affekt verursacht? Was hast du mal zerbrochen, versenkt oder in Brand gesetzt? Eine Stereoanlage, die Nase eines Teamkollegen auf dem Sportplatz oder einen Nationalpark? Für welches Unglück zahlst du noch heute monatlich Raten?
Text: piet-vanriesenbeck - Foto: dpa