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Tagesticker: Sammelst du etwas?

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Das ist jetzt nur eine subjektive Einschätzung und ich freue mich deswegen über Richtigstellungen, Gegenstimmen oder Gegenbeweise: Kann es sein, dass immer weniger Menschen etwas Sammeln? Autogrammkarten, Kinderdingsfiguren, Elvis-Schallplatten, Kotztüten undsoweiter: Schon klar, wurde früher alles mal gesammelt. Und es gab ja auch keinen Sammlern samt Sammelschmarrn, der nicht irgendwann in den 90ern Besuch von Spiegel/Focus/Stern-TV bekommen hätte. Aber heute? Ist Sammeln nicht schlicht eine durch und durch obsolete Tätigkeit geworden? Früher kostete es Energie und Engagement und rege Reisetätigkeit, auf Flohmärkten oder Philatelistentreffen oder sonstigen Sammlerbörsen seinen Bestand an Wasauchimmer zu vervollständigen. Heute ist das popsi-leicht. Beispiel Autogramme: Einfach eine Mail schreiben, um ein Autogramm bitten und gut ist es. Beispiel Kinderdingsfiguren: Einfach ins Forum schauen, nachfragen, Überblick verschaffen und gut ist. Oder bin ich naiv diesbezüglich und das Internet hat all die Sammler da draußen erst richtig scharf gemacht?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ja, okay, die älteren Leute, die sammeln schon noch. Im Bild sehen wir Bernd Wolf aus Freiberg in Sachsen mit seinen 12.200 verschiedenen Bierdosen aus 145 Ländern. Aber der junge Erwachsene heutzutage - würde der Bierdosen sammeln? Sammelst du denn irgendetwas? Was denn? Was befriedigt dich dabei? Oder glaubst du auch, dass Sammeln mal war? P.S. Zur Ermutigung, an dieser Stelle etwaige waldschratige Sammlereien zu gestehen, erinnere ich noch an einen Bekannten, der mehrere Jahre lang zu meiner Irritation Steuermarken von Zigarettenschachteln pulte, um sie zu Hause in einem Schuhkarton zu horten. Er brachte es auf mehrere Tausend. Und war übrigens Nichtraucher. Aber das ist schon lange her.

Text: peter-wagner - Foto: dpa

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