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Studium ohne Abitur: Wie durchlässig sollte unser Bildungssystem sein?

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Ein Studium ohne Abitur oder Fachhochschulreife war bis vor einigen Jahren noch unvorstellbar. Dann haben einige Länder die Gesetze gelockert und wer ein Handwerk gelernt hatte und einen Meisterbrief hatte, durfte in bestimmte Studiengänge einsteigen. Vergangenes Jahr nun hat das Saarland seine Hochschulen für Studierwillige ohne klassische Hochschulreife geöffnet. Wer einige Jahre in seinem Beruf ist, darf studieren. Aus PTAs können so Pharmaziestudenten werden. Die Bundesländer Niedersachsen und Hamburg wollen es nun ähnlich machen. Bedingung für ein Studium ist meist eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens dreijährige Berufspraxis. Der ausgeübte Beruf muss dabei nicht zwingend mit dem angestrebten Studium zu tun haben. So könnten nun auch Handwerker Philosophie studieren oder Arzthelferinnen Jura - vorausgesetzt, sie bestehen die neu eingerichteten Eignungsprüfungen. Die Kultusministerkonferenzen erhoffen sich von der Neuregelung eine erhöhte Durchlässigkeit des Bildungssystems und reagieren auf die Forderungen der Wirtschaft nach mehr qualifizierten Fachkräften. Hältst du diesen Weg für sinnvoll? Könnte durch die Neuregelung der gern bejammerte Graben zwischen Studium und Praxis geschlossen werden? Oder sollte das Abitur weiterhin die ausnahmelose Grundvoraussetzung für eine Hochschulausbildung bleiben? Leidet durch die Öffnung am Ende vielleicht sogar der Wert eines Universitätsabschlusses?

Text: julian-jochmaring - Foto: dpa

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