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Schämst du dich?

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Die Münchner Bayernkaserne ist ein Erstaufnahmelager für Flüchtlinge – und seit Wochen vollkommen überfüllt. Etliche Menschen müssen draußen schlafen; ohne Bett, teilweise haben sie nicht einmal Decken. 700 unbegleitete Jugendliche aus Eritrea und Syrien, viele noch keine 16 Jahre alt, leben in provisorischen Erstaufnahmeeinrichtungen, teilweise Zeltstädten mit katastrophalen sanitären Zuständen. Wer auf das Problem aufmerksam gemacht, bekommt rassistische Kommentare als Antwort, z.B. sowas: „Wenn es ihnen zu kalt ist, sollen sie in Länder flüchten wo es wärmer ist.“ Oder: „Und was ist mit den tausenden deutschen Obdachlosen, z.T. auch noch alt und krank? Wer/was ist wichtiger?“ Alleine in den ersten neun Monaten diesen Jahres sind über 3000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ertrunken. Trotzdem will die italienische Marine die Mission „Mare Nostrum“ stoppen: Die Patrouillen von Marine und Küstenwache, um Boatpeople in Seenot zu retten, seien zu teuer. Deutschland und Europa ächzen unter der „Last“ des Flüchtlingsstroms, Innenminister Thomas de Maizière hält ein paar tausend Menschen für eine nicht zu bewältigende Herausforderung. Staaten wie die Türkei, Jordanien oder der Libanon nehmen Millionen auf, obwohl sie nur einen Bruchteil der Einwohner Deutschlands haben. Viele Menschen machen solche Meldungen betroffen. So wurde etwa bei SZ.de gestern Abend kein Text häufiger gelesen als dieser hier: „Wie Sie Flüchtlingen helfen können“

Wie geht es dir, wenn du solche Meldungen liest? Lässt dich das kalt? Bist du wütend? Schämst du dich? Muss Deutschland, müssen wir diesen verzweifelten Menschen helfen? Oder hast du Verständnis für die harte Linie der australischen Regierung, die 23 Millionen Australische Dollar (ca. 16 Millionen Euro) in Kampagnen investiert, um Flüchtlinge fernzuhalten?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Text: simon-hurtz - Foto: Bernd Kastner

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