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Profilbildprofi?

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Mit dem Profilbild ist es wie mit dem Menschsein an sich: Man kann nicht nicht kommunizieren. Es ist immer das erste, auf das man schaut, wenn man jemanden in einem sozialen Netzwerk oder Forum besucht. Nicht umsonst ist so oft ein Gesicht drauf – immerhin schaut man auch beim ersten persönlichen Treffen zunächst mal ins Gesicht. Man muss sich also entscheiden: Will ich eher als fröhlicher Typ (lachend), klug (ernst), seriös (Bewerbungsfoto), als Partyhengst (Partyfoto) oder als Globetrotter (Urlaubsfoto) rüberkommen? Und auch, wenn man sich entscheidet, gar keins hochzuladen und das voreingestellten Bild, etwa den Umriss eines männlichen oder weiblichen Körpers (Facebook) oder bunte Streifen (jetzt.de), das eigene Profil repräsentieren lässt, sagt man damit etwas aus und ist der lässige, etwas desinteressierte Mensch, der seine Zeit lieber mit etwas anderem verbringt. Sogar der Frequenz der Profilbildänderung ist ein Statement das von eitel und um Selbstdarstellung bemüht (jede Woche ein neues) über launisch (zwei, drei Bilder im Wechsel) bis hin zu „Mir wurscht“ (immer das gleiche) reicht.  

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Auch hier bei uns braucht man ein Profilbild - oder man bleibt für immer ein "Streifenhörnchen".

Als wir bei jetzt.de vor einigen Monaten neue Profilbilder bekamen, schickte unser Fotograf Juri jedem eine Auswahl zu – und löste damit einen Profilbildauswahlmarathon voller emotionaler Hoch und Tiefs in der Redaktion aus. Jeder zeigte jedem seine Favoriten, manche waren ganz unglücklich mit dem eigenen Gesicht und zögerten den Moment des Austauschens gegen das alte Bild so lange es ging hinaus und die Gegenargumente, die jeder gegen sein eigenes Bild vorbrachte, waren vielfältig (Pullover zu bunt, Zähne zu groß, irgendwie dicker als in echt etc.).  

Und in diesem Fall hatte man ja immerhin schon eine begrenzte Auswahl. Noch schlimmer wird es, wenn man frei wählen kann. Freundin E. trug sich neulich mit dem Gedanken, wegen der neuen Frisur auch mal ein neues Bild bei Facebook hochzuladen. Aber welches bloß? Per Skype-Chat half ich bei der Auswahl, andersherum hat sie mir auch schon mal dabei geholfen. Denn wenn Freunde sagen „Siehste gut aus drauf“, kann’s ja schon mal nicht ganz verkehrt sein. Freund D. hat vor kurzem sein Profilbild ausgetauscht, es vorher aber sehr kritisch analysiert und dann sehr aufgeregt die Reaktionen beobachtet, die es hervorrief.  

Wie wählst du dein Profilbild aus – sowohl das in „Klarnamen-Netzwerken“ wie Facebook als auch das in „Nickname-Netzwerken“ wie jetzt.de? Wie willst du rüberkommen beziehungsweise was sagt das Bild, auf dem ein Bier/ein Geweih/Miley Cyrus zu sehen ist über dich? Tust du dich bei der Auswahl schwer oder leicht? Und wechselst du dein Profilbild häufig oder selten?

Text: nadja-schlueter - Foto: Screenshot

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