Eigentlich gibt es keinen altmodischeren Begriff als "Hobby". Trotzdem glauben Menschen ab einem gewissen Alter, dass sie eines brauchen. Du auch?
fabian-fuchs
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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Möglicherweise liegt es an mir, aber ich höre in letzter Zeit zunehmend den Satz: "Ich glaube, ich muss mir ein Hobby suchen." Auch von ganz gesunden Menschen! Die sitzen dann wirklich ein klein wenig unglücklich da und überlegen, was mit ihnen nicht stimmt, nur weil sie nicht am Samstagnachmittag zum Bouldern fahren, auf den Modellflugplatz oder zum Sommerfest der Hundezüchter.
Dabei waren sie die letzten zehn Jahre ihres Lebens eigentlich ganz glücklich mit dem, was sie neben Uni oder Job so gemacht haben: Rumhängen, Spazieren, Ausgehen, Modern-Familiy-Gucken. Alles Supersachen, aber alles keine Hobbys. "Männer brauchen aber Hobbys", hat mein Vater immer mal gesagt und sich in seine Werkstatthütte mit Radio und kleinen Kühlschrank verzupft, um dort seine Kakteen zu züchten, Angelruten zu bauen oder irgendwelche alten Stühle wieder ganz zu machen. Stimmt das, braucht man ein Hobby? Wird einem sonst irgendwann langweilig, weil Job, Liebe, etc eben irgendwann geregelt sind und man aufhört, exzessiv auszugehen und den ganzen Sonntag verkatert im Eck zuliegen? Und welches Hobby nimmt man dann? Einen Sport? Ein Tier? Ein ehrenamtliches Engagement? Oder die Hobby-Hobbys wie Briefmarkensammeln und CB-Funkanlagen bedienen? Welches Hobby hast zum Beispiel du? Und ist dir auch schon mal der Gedanke gekommen, du bräuchtest mehr davon, in deinem Leben?