Ein BBC-Redakteur will nicht mehr über die Winehouse berichten - weil das pornografisch ist. Hat er Recht?
dirk-vongehlen
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Die Berichte über Amy Winehouse sind pornografisch. Und: Die Medien, die über den Niedergang der britischen Sängerin berichten, machen sich schuldig.
Der Mann, der das sagt, ist kein professioneller Medienkritiker, sondern Redakteur bei der BBC in Schottland. Jeff Zycinski hat anlässlich eines Radio-Festivals in Glasgow die Frage aufgeworfen: Is Amy Porn? Vor Redakteuren und Verantwortlichen der BBC forderte er, der Sender solle mehr über gewöhnliche junge Frauen mit Drogenproblemen berichten als über Miss Winehouse. Er beklagte den Niedergang der Berichterstattung, die nur noch für Klatsch-Themen offen sei.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Die Agenturen nennen sie "die skandalträchtige Soulsängerin" und berichten darüber, dass die 24-Jährige einen Platz im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in London bekommt. Müssen diese Berichte sein? Ein BBC-Mann wehrt sich jetzt dagegen. Das AFP-Bild wurde bei Winehouses Auftritt auf dem Glastonbury-Festival aufgenommen.
Hat Jeff Zycinski Recht? Ist die Berichterstattung über Amy Winehouse (und andere) pornografischer Natur? Tragen die Medien und damit indirekt auch die Zuschauer und Leser eine Mitschuld an ihrem Niedergang? Und: Empfindest du Klatsch-Berichterstattung auch als Niedergang der journalistischen Qualität oder magst du sie eigentlich ganz gern?
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