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Kennst du den Ursprung?

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Man kann den Britpop erst verstehen, wenn man die Stone Roses gehört hat. Und wer den "Mann ohne Eigenschaften" nicht gelesen hat, braucht nicht anfangen, über den Roman des 20. Jahrhunderts zu sprechen. Wo wir gerade dabei sind: Du kennst Cézannes "Stillleben mit Obstschale" nicht? Dann brauchst du dir nicht einbilden, irgendwas von moderner Kunst verstanden zu haben.

So geht das Spiel lange weiter: Fast jeder Fachbereich der Kultur hat ein angebliches Urwerk. Ein Werk, das nicht nur, wie es die Floskel will, "bahnbrechend" war. Sondern das die Bahn des Genres gleich so neu verlegt hat, dass alles nach ihm undenkbar ist ohne seinen Beitrag. Man findet das Prinzip quer durch die Hoch-, Mittel- und Niedrig-Kultur: Was Mozart für die Klassik ist, ist die "Lindenstraße" für die Seifenoper und "Duke Nukem" für den Ego-Shooter.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Keine Ahnung, wer das auf dem Bild ist - aber bestimmt spielt sie eine wichtige Rolle bei "Twin Peaks".

Bei Qualitäts-Fernsehserien ist es "Twin Peaks". Eben hat der Kabelsender Showtime angekündigt, 2016 eine neue Staffel ausstrahlen zu wollen. Die Aufregung ist groß: Ohne die 29 Folgen von David Lynch aus dem Jahr 1990 gäbe es weder "Breaking Bad" noch "House Of Cards", da sind sich Kenner einig.

Und um Kennerschaft geht es ja vor allem, bei dem Gerede von den Urvätern oder Urmüttern eines Genres. Also um das oft unwirtliche Grenzgebiet zwischen Bescheidwisserei und Angebertum. Wer bei Diskussionen Sätze einstreut wie: "Ohne Bach wäre Jazz ja gar nicht denkbar", der lenkt das Gespräch schnell auf die Zielgerade. Denn wie soll man so einen Satz schon kontern? Und wer noch nicht mal lesen konnte, als "Twin Peaks" im Fernsehen lief, fühlt sich ohnehin diskriminiert.

Das Gequassel von der "Mutter aller..." oder dem "Übervater des..." kann uns Nachgeborene also gewaltig nerven, und deshalb fragen wir heute im Ticker: Wie hältst du es mit allseits anerkannten Urwerken? Ist es dir wichtig, bestimmte Kulturbereiche von ihrer Quelle aus aufzurollen? Hast du schon mal den Ursprung von etwas entdeckt und dann im Nachhinein das ganze Werk anders gesehen? Und in welchen Bereichen nervst du deine Mitmenschen mit Bescheidwissertum?

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