Physiksaal, Turnhalle oder Aufenthaltsräume findet man in jedem Gymnasium. Aber einen Gebetsraum? Eher nicht. Genau den wollte aber ein muslimischer Schüler vor dem Oberverwaltungsgericht einklagen. Was meinst du – ist diese Forderung gerechtfertigt oder überzogen?
klara-jaeger
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Yunus Mitschele möchte in seiner Schule beten
Fünfmal am Tag betet Yunus. Wenn das Mittagsgebet ansteht, ist er allerdings noch in der Schule – und so forderte der 16-Jährige einen Gebetsraum, damit er seiner religiösen Pflicht pünktlich nachkommen kann. In erster Instanz hatte der Schüler mit seinem Anliegen Erfolg. Zwei Jahre lang gab es im Diesterweg-Gymnasium im Berliner Stadtteil Wedding ein Zimmer, in dem Yunus beten konnte.
Doch der Senat legte jetzt gegen dieses erste Urteil Berufung ein: Gestern wurde der Streit erneut, diesmal vor dem Oberverwaltungsgericht, aufgerollt und Yunus' Klage wurde abgewiesen. In dem Prozess ging es unter anderem auch um die Fragen, ob der Schüler das Gebet nicht verschieben oder mit einem anderen Gebet zusammenlegen könnte.
Die juristische Vertreterin des Landes Berlin, Margarete Mühl-Jäckel, erklärte, der Schüler habe den Raum in den vergangenen Jahren kaum genutzt. Andere kritische Stimmen sahen die Neutralität der Schulen in Gefahr – was wäre, wenn auch andere Religionsgemeinschaften einen Gebetsraum forderten? Was ist mit den Kruzifixen?
Und was hältst du davon? Bist du zufrieden mit dem Ausgang des Prozesses oder meinst du, Yunus hätte der Gebetsraum gewährt werden müssen? Findest du den Streit vielleicht gar nicht so interessant?
Bild:dpa