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Findest du dich schön? Der Selbstzweifel-Ticker

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Meine Nase ist ein bisschen zu breit, vorne hat sie einen komischen Hubbel. Früher hatte ich Pausbacken, die an die vollgestopften Backen eines Hamsters erinnerten. Ich habe keine dichten Wimpern und dünne Haare. Und meine Haarfarbe? Dunkelblond mit Graustich. Alles Dinge, wegen derer ich mich als Jugendliche wie die Botschafterin des Durchschnitts-Mittelmaßes empfunden habe. Die mich verunsichert haben, es manchmal heute noch tun.

Trotzdem würde ich sagen, dass ich genau diese Besonderheiten am liebsten mag, wenn ich jetzt in den Spiegel schaue. Ich bin froh, dass meine Haare keinen Rotstich durchs ständige Herumfärben haben, glaube auch, dass mein Gesicht mit einer gerade Nase ziemlich langweilig wäre. Aber auf die Jahre der Unsicherheit, die ich für diese Erkenntnisse gebraucht habe, hätte ich gerne verzichtet. Geholfen hat mir, dass Freunde meine angeblichen Schönheitsmakel nie gesehen haben. Auch wenn ich nicht dauerhaft mein Selbstbewusstsein aus fremden Komplimenten speisen wollte. Das Entscheidende war, dass ich mit dem Ende meiner Teenagerzeit gelernt habe, dass Schönheit vor allem auf Ausstrahlung beruht.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Eine neue Werbekampagne will zeigen, wie viele Makel nur wir selbst sehen. Das linke Bild zeichnete ein Phantomzeichner nach der eigenen Einschätzung der Frau, das rechte nach den Aussagen Fremder.

Den großen und manchmal bedrückenden Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung thematisiert auch

, die gerade im Netz diskutiert wird: Ein Phantomzeichner porträtiert Frauen danach, wie sie sich selbst beschreiben. Im Anschluss zeichnet er ein weiteres Porträt nach den Aussagen von anderen Teilnehmerinnen, die die Frau nur kurz kennengelernt haben. Das Ergebnis, wenn man die beiden Porträtbilder nebeneinander hält: Die Frauen finden sich selbst immer unattraktiver, als es die unparteiischen Dritten tun.

Wie würdest du dich selber beschreiben? Findest du dich attraktiv oder eher nicht so? War das schon immer so? Finden andere Menschen an dir vielleicht sogar etwas besonders schön, was du an deinem Aussehen selber nicht magst?

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