Adbusting: Werbebotschaften verfremden um Unternehmen lächerlich zu machen oder in den Dreck zu ziehen. Bringt das was? Oder ist es einfach nur zusätzlicher Ballast für die informationsüberflutete Gesellschaft?
uli-schuster
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Sei es die Manipulation von Wahlplakaten oder einfach nur die Verfremdung einer Marmeladenwerbung - immer mal wieder erregen unterschiedlichste Adbusting „Attacken“ Aufsehen oder sorgen einfach nur für Unterhaltung wie diese Ikea-Werbung.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Die Adbuster machen es sich zur Aufgabe, die Konzerne mit ihren eigenen Waffen zu schlagen und ihre Machenschaften aufzudecken. Auf www.schoenfaerben-jetzt.de kann man Adbusting-Platake selbst generieren, veröffentlichen und bewerten. Unter Beschuss stehen die Discounter Lidl, Kik und Aldi. Initiiert wurde das Ganze von der „Kampagne für saubere Kleidung“, die sich für eine „sozial saubere“ Produktion von Kleidung einsetzt. In Deutschland tragen die Kampagne 19 Organisationen und Gewerkschaften, darunter unter anderem ver.di und FEMNET. Auf der Seite schönfärben-jetzt rufen sie zur Rebellion auf: „Deine Antwort heißt Adbust. Du bist die Zielgruppe der Werbeindustrie und jetzt hast Du die Möglichkeit kreativ die Werbung zu verfremden. Zeig es den Discountern!“
Bekannt für besonders aufwendiges Adbusting ist auch Greenpeace. Erst vor einigen Wochen veröffentlichte die Umweltorganisation eine Parodie des VW-Werbespots „The Force“ und wirft damit ein Licht auf die „dunkle Seite“ des Konzerns. VW wehrt sich gegen verschärfte Klimaschutzgesetze.
Kann man Unternehmen damit tatsächlich Schaden zufügen? Ändert sich etwas an den Arbeitsbedingungen beispielsweise in der Kleidungsindustrie oder an den Niedriglöhnen? Bewirken die Kampagnen der Adbuster etwas? Was denkst du darüber? Oder ist Adbusting deiner Meinung nach schon längst tot? Überflüssig? Sinnlos? Nervt dich Adbusting sogar?