Wenn Schavan oder der Papst zurücktreten, blinken auf den Smartphones die Eilmeldungen und unterbrechen Gespräche. Ist es praktisch, wichtige Nachrichten sofort geliefert zu bekommen? Oder ist so ein Newsalarm ein nerviger Gesprächskiller?
christian-helten
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Die meisten Journalisten haben auf ihren Redaktionscomputern immer ein Programm geöffnet, in dem die neuesten Agenturmeldungen einlaufen. Meistens läuft dieses Programm im Hintergrund, die Journalisten können in regelmäßigen Abständen kontrollieren, ob etwas für sie relevantes dabei ist. Aber es gibt ein paar Meldungen, die mit auffälligen Signalfarben versehen sofort groß aufploppen und alles andere auf dem Bildschirm in den Hintergrund drängen: die Eilmeldungen.
Mittlerweile ist fast jeder Smartphonebesitzer zu einem Eilmeldungsempfänger geworden. Nachrichtenseiten wie süddeutsche.de schicken ihre Eilmeldungen den Nutzern ihrer App aufs Handy, wenn diese es wünschen. Das führt dazu, dass man in Restaurants oder in Bars in Echtzeit sehen kann, wie sich die Kunde eines Ministerinnen- oder Papst-Rücktritts unter den Anwesenden verbreitet. Telefone vibrieren, werden aus der Tasche gezogen. Lesen. Erstaunte Blicke. Und schon haben sich an mehreren Tischen die Gesprächsthemen geändert. Eben ging es noch um die Planung des Wochenendes, jetzt um die Wahl eines neuen Kirchenoberhaupts oder die Fußnoten in Schavans Doktorarbeit.
Solche Eilmeldungen bergen aber auch Streitpotenzial. Die eine Fraktion findet es wunderbar, wichtige Nachrichten sofort mitgeteilt zu bekommen. Die andere fühlt sich gestört, wenn das Weltgeschehen sie ungefragt beim Essen, Trinken oder anderen Beschäftigungen unterbricht.
Wie gehst du mit den Breaking News um? Hast du Eilmeldungen abonniert? Willst du sofort informiert werden, wenn wie gestern der Papst seinen Rücktritt ankündigt? Oder empfindest du das News-Bombardement als störend? Reicht es dir, wenn du Abends in der Tagesschau davon erfährst?