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Durchs hässliche Viertel musst du gehen...

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Am Montag liefen die Kollegin Kathrin Hollmer und ich zu einem Termin in der Rupprechtstraße. Wer sich in München nicht so auskennt, muss wissen: Dafür muss man von der S-Bahn die Landshuter Allee heruntergehen, eine vierspurige Straße, die teilweise auch brückenähnlich über dem eigenen Kopf entlang läuft. Rechts stehen graue Häuser aus Waschbeton, verkleidet mit ultramodernen Fensterfronten und Unternehmen wie Ernst & Young und Mercedes Benz haben in dieser Gegend Niederlassungen.

Wir redeten noch darüber, wie unfassbar hässlich diese Straße noch sei und zack - einmal rechts abgebogen und schon lag vor uns eines der bezauberndsten Viertel Münchens. Das St. Vinzenz Viertel (nein, hatte ich vorher noch nie gehört). Da gab es auf einmal weißgestrichene Altbauten, verzwirbelte Balkone und Menschen die gutgelaunt aus kleinen Restaurants strömten. Wir waren beide komplett überrascht. Als ob wir unbemerkt durch eine Wand gegangen wären, hinter der immer die Sonne scheint. Man muss sich dafür nur vorher durch ein dunkles Labyrinth schlängeln.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Vielleicht ja nur die Griesbreiwand kurz vorm Paradies: Die Hässlichkeit in Gebäudeform.

Nun war das nicht das erste Mal, dass mich eine Stadt, die auf den ersten Blick abgegriffen wirkt, hinter einer unscheinbaren Ecke mit Schönheit überrascht. In Stuttgart gibt es beispielsweise hinter dem grauenhaften 50er Jahre Rathaus einen sehr großartigen Hans-im-Glück-Brunnen an der Geißstraße. In Bremen muss man das vermodernde Bahnhofsviertel durchqueren, inklusive greller Discomeile, um die tolle Innenstadt genießen zu können. Und in Berlin ist die Hässlichkeit ja schon fast Programm, um dann in der nächsten Straße von Jugendstilbauten überrascht zu werden.

Was sind deine hässlichen Orte, hinter denen sich Glanzpunkte einer Stadt verstecken? Hast du Insidertipps, die es zu teilen gilt?


Text: charlotte-haunhorst - Foto: TimToppik/photocase.com

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