Nun wird geprüft, in welchen Gebäuden dieser dritte Toilettentyp umzusetzen ist, denn neu gebaut wird nichts. Es geht im Wesentlichen darum, das Schild zu ändern, um aus einem Damen- oder Herrenklo eine Unisextoilette zu machen. Das geht natürlich nur an Orten, an denen bisher auch schon mehrere Toilettenräume vorhanden waren. Über die Ausstattung wird noch beraten. Die Frage ist, ob es Urinale geben soll und ob diese dann jeweils eine eigene Kabine benötigen. Auch Wickeltische – wie bisher nur in Damentoiletten – soll es dort geben.
Besonders wichtig sei eine Unisexlösung in Schulen, sagte die Piratin Lena Rohrbach der „taz“: „Denn die Schule ist ein Zwangskontext, aus dem man nicht ausbrechen kann“. Gerade der Sportunterricht stelle ein Problem dar. Was soll zum Beispiel eine transsexuelle Schülerin tun, wenn weder die Jungs noch die Mädchen sie in ihre Umkleidekabine lassen. Der Artikel verweist auf einen Kurzfilm der Initiative "Lambda", der sich mit dem Problem des Sportunterrichts beschäftigt.
http://www.youtube.com/watch?v=P_DAKpv2qEM
Für die Betroffenen, die sich im binären Geschlechtersystem nicht wiederfinden, sei der Schritt mit den Unisextoiletten sehr wichtig, sagt Rohrbach. „Jedes Mal, wenn sie in ein Gebäude gehen, wird ihnen suggeriert, dass sie eigentlich gar nicht existieren dürfen.“
Glaubst du, dass die Toilettenrevolution wirklich etwas bringt? Sollte man die Dreiteilung in ganz Deutschland anstreben? Kennst du auch Probleme aus der Umkleidekabine, oder denkst du, Schwule, Lesben, Bi-, Trans-, oder Intersexuelle haben viel größere Sorgen?
Text: teresa-fries - Foto: TimToppik / photocase.com