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Der Ticker der unausrottbaren Vorurteile

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Bei so einem Anblick muss das menschliche Gehirn selektieren. Zum Beispiel mithilfe von Vorurteilen: Reservierte Liegen = Deutsche; betrunkene Rotschädel = Briten; dunkelhaarige Schönheiten = temperamentvolle Spanierinnen, etc.pp. Klar, jeder dahergelaufene Anthropologe wird uns sagen, dass der Mensch ohne Vorurteile nur schwer überleben könnte – wir nehmen so unendlich viele Eindrücke auf, dass ein oder viele Filter vonnöten sind, damit wir nicht verrückt werden. Aber Vorurteile können auch ausgesprochen hartnäckig sein. Wenn ich zum Beispiel zwei aus meinem persönlichen Kästchen nehmen dürfte: „Die sieht ja eigentlich ganz nett aus für ne Adlige!“ – aus irgendwelchen Gründen gehe ich davon aus, dass Menschen mit einem von und zu im Namen und einem Wohnsitz im Hintergrund tendenziell eher arrogant sind und keinerlei Interesse daran haben, sich mit Menschen niederer Geburt abzugeben. „Richtig den Blues singen können Weiße nun mal nicht.“ - dieses Vorurteil wird immer wieder bestätigt, wenn auf irgendeinem Stadtteilfest eine Coverband ein unschuldigen Lied, wie „A Change is gonna come“ zu Tode knödelt. Aber zu behauten, dass hellhäutige Menschen keinen Soul haben, beziehungsweise Schwarze qua Geburt, ist dennoch mindestens borderline-rassistisch. Ertappst du dich auch manchmal dabei, dass du mehr Vorurteile hast, als dir lieb wäre? Und wie wirst du deine Vorurteile wieder los?

Text: penni-dreyer - Bild: dpa

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