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Der Ticker, der über Nacht bleibt

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Es gab eine Simpsons-Folge, bei der ich als Kind richtig neidisch wurde: Darin verbringen Bart und Milhouse heimlich die Nächte im Einkaufszentrum. Sie klettern in den Süßigkeitenladen und stopfen sich den Mund mit Drops voll, naschen rohen Keksteig in der Bäckerei und machen eine Schuh-Schlacht. Vollgestopft und ausgelaugt schlafen sie dann in einem Zelt bei einem Outdoor-Ausrüster.

Weil ich als Sechsjährige zelten noch blöd fand, war ich vor allem auf die Süßigkeitenorgie eifersüchtig. Und träumte davon, für eine Nacht in einem Supermarkt eingeschlossen zu werden. Diesen Wunsch hat sich ein Amerikaner in Kentucky erfüllt: Der 30-Jährige versteckte sich bei Ladenschluss vor den Angestellten und plünderte danach die Regale. In der Nacht aß er sechs Steaks, die er vorher irgendwo im Supermarkt angebraten hatte (wie und wo man sich in einem Laden in Kentucky Steaks braten kann, ist nicht bekannt), danach gab es Shrimps und einen großen Fertig-Geburtstagskuchen zum Nachtisch. Das viele Essen spülte er mit Sahne runter: 57 leere Sprühdosen fand ein Angestellter im Müll. Am nächsten Morgen wurde der Mann mit dem erstaunlich großen Magen festgenommen.

Aber vielleicht ist ja auch der Supermarkt gar nicht der schönste Ort zum Übernachten. Sondern ein Möbelmarkt, wo man sich von Bett zu Bett probieren kann? Oder ein Museum, wo sonst immer zu viele Menschen herumwuseln? Wo wärst du gerne für eine Nacht eingeschlossen?

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