Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Der Spar-Ticker

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Dem Deutschen im Allgemeinen und dem Schwaben im Speziellen sagt man gemeinhin nach, ein strenger Verfechter der Disziplin, des Sparens und der Geldknauserei zu sein. Insofern müssten wir uns jedes Jahr Ende Oktober eigentlich allesamt geldbeutelbepackt und freudestrahlend in den Armen liegen, uns unseres finanziellen Wohlstands freuen und mit literweise Flüssiggold auf die gepachteten Reichtümer anstoßen – denn am letzten Arbeitstag im Oktober ist schließlich Weltspartag.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Weltspartag? War das nicht der Tag im Jahr, an dem man seinerzeit als Vorschüler mit ein paar lausigen Pfennigen in Ommas Sparbüchse stolzen Schrittes in die Sparkasse seines Vertrauens einmarschierte und von niemand Geringeren als Didi & Dodo aus dem Knax-Heft höchstpersönlich in Empfang genommen wurde? Der Tag, an dem man als heranwachsender Volksbankkunde ein duftes Jeans-Sparbuch in die Hand gedrückt bekam, sobald man der dauergewellten Geldinstitutsfachangestellten auf sein Meerschweinchen geschworen hatte, jedes Fünfmarkstück brav zu ihr zu bringen, auf dass sich das Geld von nun an auf wundersame Weise kontinuierlich vermehre? Ja, ungefähr so war das wohl früher. Aber wie ist das heute? Schaut ihr am Weltspartag noch auf ein paar Gratis-Bonbons und einen Fruchtlolli in eurer Bank vorbei? Habt ihr überhaupt noch ein Sparschwein und spart euch stets einen Notgroschen vom Munde ab? Machen mittlerweile nicht eh alle bloß Online-Banking? Was ist denn eigentlich mit der Finanzkrise? Wurden eure Postbank-Konten auch ausgespäht? Und vor allem: Müssen wir denn jetzt überhaupt noch sparen, wo uns die beschlossene Steuersenkung doch bald 14 Milliarden Euro in die Taschen spült?

Text: daniel-schieferdecker - Foto: dpa

  • teilen
  • schließen