Wenn man aus einem chaotischen Urlaub wiederkommt, findet man auf einmal in Deutschland vieles Selbstverständliche wieder total spitze. Welche Dinge lernst du dann wieder zu schätzen?
charlotte-haunhorst
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Briefkästen sind so eine Sache. In Deutschland läuft man täglich an den gelben Boxen vorbei. Man ärgert sich oft, dass sie keine Nachtleerung haben (oder wenn nur am Hauptbahnhof) und die ständen Preiserhöhungen beim Porto sind auch zum Kotzen. Schon klar. Die Post hat ungerechtfertigterweise in Deutschland einen ähnlich schlechten Ruf wie die Bahn, vielleicht aber auch nur, weil zu beiden Unternehmen wirklich jeder eine Anekdote zu ihnen beisteuern kann. Die Post ist also in Deutschland total selbstverständlich und man käme nie auf die Idee, einen Briefkasten zu umarmen.
Außer, man verbringt mehrere Wochen in Indonesien oder einem ähnlich chaotischen Land.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Zurück aus dem Urlaub gibt es einfach einiges in Deutschland, das man laut loben sollte.
Danach wird einem nämlich klar, dass die deutsche Post quasi eine göttliche Eingebung war. Überall hat sie Briefkästen aufgestellt. Die Marken dazu bekommt man sogar an Automaten (auch wenn die das Rückgeld immer ebenfalls in nerviger Markenform auszahlen) und wenn man sie in einem Kiosk kauft kann man trotzdem sicher sein, auch nur den darauf aufgedruckten Preis bezahlt zu haben. Keine kleinen privaten Aufschläge, keine Hostelmitarbeiter die "sure" die Karten für einen einwerfen und dann kommen sie nie an. Die Post funktioniert einfach und dafür sollte man mal laut "danke" sagen!
Weitere deutsche Selbstverständlichkeiten, die man auf einmal sehr lieb gewinnt: Zuganzeigen an Bahnsteigen (insbesondere nach Italien-Urlauben), kein Feilschen um den Preis für mittelmäßig schönen Schmuck und wenn man vegetarisches Essen bestellt versucht niemand einem zu erklären, dass Hühnchen ja gar kein Tier sei.
Auch wenn es natürlich spießig ist, wollen wir deshalb heute mal die Frage umdrehen: Kein "Was im Ausland alles besser ist" sondern ein "Was in Deutschland öfter mal gelobt werden sollte". Auf geht's!
Text: charlotte-haunhorst - Bild: photocase.com / Stephan Rumpf