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Der One-Man-Kühlschrank-Ticker

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Mein Kühlschrank ist ein Trauerspiel. Darin liegt eine Flasche Champagner, ein paar Bier, Tomatenmark, eine ziemlich vergilbte Butter, ein paar alte Äpfel und ein klebriger Ahornsirup. Und die obligatorische Tüte H-Milch, bei der ich nie weiß, wie lange sie da jetzt schon steht und ob ich mit ihr vielleicht noch einen letzten Kaffee hinkriege. Seit mittlerweile drei Jahren muss ich für mich alleine einkaufen und ich kriege es immer noch nicht hin. Lange Zeit habe ich viel zu viel eingekauft, immer nur die Hälfte verbraucht und den Rest wegschmeißen müssen. Diese Dekadenz ließ mich nicht mehr ruhig schlafen. Es folgte eine Phase, in der ich nur noch nach Bedarf, also täglich für winzige Miniportionen in den Supermarkt rannte. Das war ein Mordsstress. Irgendwann ging ich aus lauter Frust nur noch auswärts essen. Das ging ungefähr eineinhalb Wochen gut, dann war ich pleite.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Am schlimmstem wurde es, als ich meinen Freund kennenlernte. Ich weiß seither nie, an welchen Tagen der Woche ich zu Hause bin und ob ich, wenn ich es bin, nicht vielleicht doch spontan essen gehe. Ein paar Gläser Fertignudelsoße stehen in meinem Vorratsschrank, zwei, drei Packungen Nudeln, Reis und ein paar Tütensuppen – unattraktives Bunkerfood, dessen Anblick mich so traurig macht, dass ich manchmal lieber hungrig ins Bett gehe oder mir im Café unter meiner Haustür ein fettiges, überteuertes Wrap hole.

Ich habe bis heute nicht kapiert, wie das gehen soll: Sinnvolles Einkaufen für einen Single-Haushalt. Am Anfang der Woche losziehen und einen guten Grundstock kaufen, der einen als Einzelmensch gesund und vitaminreich durch die Woche trägt - miteingerechnet, dass man einige Tage eventuell nicht zu Hause sein wird? Was gehört in diesen Grundstock?

Kennst du dieses Problem? Wie bewältigst du es? Und selbst wenn du nicht allein wohnst: Wie würdest du es machen? Welcher Einkaufsrhythmus ist empfehlenswert und woher zur Hölle soll man denn auch wissen, was und wie viel man braucht? Hast du bestimmte "Basics", die immer gehen, nicht nach ein, zwei Tage schlecht werden und trotzdem nahrhaft und appetitlich sind? Her damit! 

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