Die Bewerbung ist eingetütet. Soll München zum Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2018 werden oder nicht?
jurek-skrobala
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Fünf bunte Ringe und ein geschwungenes M zieren das 396 Seiten dicke Buch, das Katharina Witt in Händen hält. Heute wird es eingereicht, das sogenannte Bid Book mit der Münchener Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018. Ob die Ringe und das M so gut zusammenpassen, wird sich noch zeigen: Am 6. Juli 2011 entscheidet das IOC, ob das südkoreanische Pyeongchang, Annecy in Frankreich oder die bayerische Landeshauptstadt zusammen mit den Außenstellen in Garmisch-Partenkirchen und der Kunsteisbahn Königssee zum Austragungsort der Winterspiele wird.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Fällt die Wahl auf München, wäre dies der weltweit erste Ort, an dem das olympische Feuer im Sommer wie im Winter brennt. Die Eröffnungsfeier im Olympiastadion von 1972 würde im Winter 46 Jahre später wiederholt. „Wir wollen Spiele der Freundschaft: Freundschaft zu den Sportlern, zu unseren Gästen und vor allem auch zur Natur", sagte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zum Jahreswechsel. Mit der Freundschaft zur Natur begründeten die Grünen ihre Ablehnung gegenüber der Bewerbung. Die Initiative Nolympia 2018 nennt einen Katalog mit 18 Gründen, dagegen zu sein: Vom Klima- und Naturschutz hin zu Finanz- und Sicherheitsrisiken.
Wie stehst du zur Münchener Bewerbung? Wäre es ein Prestigegewinn, wohmöglich der einzige Ort auf der Welt zu sein, der die Sommer- und Winterspiele austragen darf? Siehst du die wirtschaftlichen Vorteile, die solch ein internationales Großereignis mit sich bringt? Oder beschaust du das alles von einer ökologischen Warte aus und befürchtest darin eine sich anbahnende Umweltzerstörung en masse?