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Der Leberwurst-Ticker

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Eigentlich tritt man ja zurück, weil man selbst Mist gebaut hat. Weil man Geld unterschlagen hat, oder jemand vor laufenden Kameras „Vollpfosten“ genannt hat oder weil man besoffen Auto gefahren ist. Man tritt also zurück, weil man etwas Blödes gemacht hat, das einem Leid tut. Man tritt nicht zurück, weil die anderen etwas Blödes gemacht haben. Und erst Recht nicht, bloß, weil man denkt, die anderen hätten etwas Blödes gemacht. Am Ende war man es nämlich doch selbst und hat es nur auf die anderen geschoben. Man tritt also nicht zurück, weil man beleidigt ist. Überall dort, wo im Text nun „man“ steht, kann man jetzt „Bundeshorst“ einsetzen. Der ist nämlich nicht zurückgetreten, weil ihm seine Äußerungen, wann, wo und warum Deutschland Krieg führen darf, Leid tun. Sondern weil ihm die Reaktionen der bösen, bösen Medien auf seine Äußerung nicht gefallen haben. Nun ist es aber so, dass Beleidigtsein meistens gar nichts bringt. Es ist in keiner Weise konstruktiv und führt zu nichts anderen, als dass die anderen einen „beleidigte Leberwurst“ nennen. Trotzdem – manchmal kann man nicht anders. Manchmal hat man einfach keinen Bock mehr und würde am liebsten alles mit einem „Leckt mich doch am Arsch!“ hinschmeißen. Oder? Wann warst du zum letzten Mal beleidigt? Und was hat’s gebracht?

Text: maria-freilich - Foto: AP

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