Warum unterwerfen wir uns eigentlich dem Stress, jeden Tag anders aussehen zu müssen? Wann hat das angefangen und was bringt das überhaupt?
fabian-fuchs
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Wer nicht gerade in der Nudistenkolonie am Cap d’Age lebt, steht jeden Morgen vor dem gleichen Problem: Wie meine Blöße bedecken, was nur anziehen? Dabei hatte man es als Kind noch am einfachsten – schmerzfrei zog man eine Woche lang das gleiche an, solange bis Mama das auffiel und man zwangsentkleidet und bei der Gelegenheit auch gleich gebadet wurde. Irgendwann aber verlor man in Kleiderfragen seine Unschuld, irgendwann begann man sich freiwillig dem Zwang zu unterwerfen, jeden Tag etwas anderes anzuziehen. Seit diesem Moment schnellen die Klamotten-Ausgaben in die Höhe und die morgendliche Ratlosigkeit gehört zum normalen Start in den Tag. Schließlich soll ja nicht nur was anderes getragen werden als gestern, es soll ja im Idealfall noch eine Komposition von großer Schönheit, Weltläufigkeit und Eleganz sein. Das strengt auf die Dauer ganz schön an und so ist es nicht verwunderlich, dass wir einen Urlaub am Strand auch deswegen so entspannend finden, weil wir jeden Tag in die gleichen Shorts und das alte Leinenhemd schlüpfen dürfen und niemand stört sich daran. Aber warum kann es Daheim und im Beruf nicht so einfach sein? Wann hat das bei dir angefangen, mit dem täglich neuen Look? Oder trägst du immer noch von Montag bis Donnerstag den gleichen Pullover? Welche Kleiderregeln befolgst du, welche gibt es in deiner Arbeit zu befolgen? Welche modischen Vorgaben empfindest du als Zwang, was ziehst du diesen Sommer an und wie lange würdest du es in einer Nudistenkolonie aushalten?