Die belgische Krabbenfischerei zu Pferd wurde von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Außergewöhnliches Handwerk in gelebter Tradition. Welche deutschen Bräuche würdest du als Kult erklären?
katharina-elsner
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Spießertum und traditionelle Handwerkskunst vereinen sich im Gartenzwerg. Bringt ihm das einen Platz in der Liste des immatieriellen Weltkulturerbes?
Frech lugt er zwischen Büschen und Beeten hervor, mit seinem roten Zipfelmützchen und weißen Rauschebärtchen. Der Gartenzwerg ist wohl der Inbegriff des deutschen Spießertums, gleichzeitig aber auch Überbleibsel einer jahrhundertealten Tradition des Tonhandwerks. Bald könnten diese kleinen, stummen Wichte mit ihren Schaufeln und Schubkarren nicht mehr nur das Grün ihrer Kleingärtner beglücken, sondern auch die UNESCO.
Denn: Deutschland ist 2013 dem Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der UNESCO beigetreten. Kultur – das bedeutet Puppentheater, Papierfaltkunst, mit Pferden Krabbenfische fangen, aber eben auch traditionelle Handwerkstechniken. Wie das der Gartenzwerge.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Ein außergewöhnliches Handwerk: In Belgien fangen Fischer die Krabben zu Pferde. Die UNESCO findet das erhaltungswürdig.
Bis zum Frühling können die einzelnen Bundesländer ihre Vorschläge an das Kultusministerium einreichen. Lokalpatriotismus kommt dabei nicht zu kurz. So ist Thüringen besonders stolz auf sein Altenburger Skatspiel, die Rheinländer lieben ihren Kölschen Karneval und die Bayern? Ihr Bier.
Seit fast 500 Jahren kreieren Brauer aus den vier Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe eine Sortenvielfalt, die von der Berliner Weisse über Bockbier bis hin zum Alsterwasser reicht. Glaubt man dem Bund deutscher Brauer, lassen mehr als 5000 verschiedene Sorten die Herzen der Bierfreunde höher schlagen: Theoretisch könnte der Trinker des Gerstensaftes mehr als 13,5 Jahre lang jeden Tag ein neues Bier ausprobieren. Na dann, Prost!
Ist das deutsche Bier eine Tradition, die es wert ist, dokumentiert zu werden? Oder nur ein Gesöff für das gemeine Volk? Welche anderen Bräuche, Handwerke oder Überlieferungen findest du erhaltungswürdig? Vielleicht den Schuhplattler als Ausdrucksform bayrischer Tanzkunst oder die alljährlichen Glühweinnasen auf den Weihnachtsmärkten? Spreewaldgurken und FKK – sind das alles deutsche Kulturgüter?