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Dein schlimmster Albtraum!

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Bei mir ist es ja ungefochten "The Ring". Kein Film sonst hat mir dermaßen das Leben versaut, wie dieses eigentlich nur mittelmäßig intelligente und irgendwie nass-feuchte Werk von Gore Verbinski (ja, ich war nichtmal cool genug um mich vor dem japanischen Original zu fürchten).

Für die glücklichen Menschen die es nicht kennen: Als Höhepunkt kriecht in dem Film ein untotes kleines Mädchen mit Zottelhaar names Samara aus dem Fernseher und lässt den Zuschauer als verschrumpeltes, totes Etwas zurück. Allerdings fairerweise mit Ankündigung, denn dieser hatte sieben Tage zuvor ein verbotenes Video gesehen und danach bereits einen Anruf erhalten in dem eine Fistelstimme "NOCH SIEBEN TAGE" hauchte. Klingt - in der Tat - lächerlich. Hat mich aber ein Jahr meines Lebens gekostet. Denn der Gruseltwist des Films ist es, dass prinzipiell auch der unschuldige Kinozuschauer nach sieben Tagen Besuch aus dem Fernseher bekommen - immerhin hat er ja ebenfalls das verbotene Video im Film gesehen.
http://www.youtube.com/watch?v=rMyyFpW8WIU
Achtung: Trailer nur gucken, wenn ihr angstbefreit seid. Die jetzt.de-Redaktion weist jede Verantwortung für folgende Traumata von sich!

Als "The Ring" im Kino lief, war ich 14 Jahre alt und der Film FSK 16. Trotzdem kam ich irgendwie ins Kino und bereute es danach bitterlich. Denn alles schien danach darauf hinzudeuten, dass Samara auch in meinem Fernseher wohnt. Der alte modrige Brunnen in unserem Vorgarten (Samara wurde in so einen von ihrer Stiefmutter gesperrt), die Fliege, die trotz der kalten Jahreszeit noch durch mein Zimmer schwirrte (so eine Fliege kam im Film zuallererst aus dem Bildschirm) und natürlich mein alter Röhrenfernseher, der dazu tendierte, ab und zu aus Versehen mal anzuspringen. Ich war so gut wie tot. Die einzige Lösung war, jeweils mit Ablauf der sieben Tage meinen Fernseher auszustöpseln und mit Licht zu schlafen. Das zog ich dann auch ein Jahr durch. Dann sah ich zur Schocktherapie den noch lächerlicheren "The Ring 2" und war überraschenderweise geheilt. Denn dass Samara dort auch noch Seelenwanderung betreibt und die Lösung aller Probleme darin besteht, sie zurück in ihren ollen Brunnen zu stecken, das enttäuschte sogar mich.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Seitdem vermeide ich Horrorfilme weitläufig und schaue wenn nur noch lustige Parodien an, wie diese hier, in der alle Darsteller einfach mal rationale Entscheidungen treffen und deshalb nicht vernichtet werden:
http://www.youtube.com/watch?v=olEbwhWDYwM

Welcher Horrorfilm hat dich bis in den Schlaf verfolgt? Oder bist du gänzlich unanfällig für Gruselgeschichten? Erzähl uns deine schlimmsten Erlebnisse!

Text: charlotte-haunhorst - Bild: dpa

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