Auf dem Land nicht zu motorisiert zu sein, ist so schlimm, wie in der Wüste kein Pferd zu haben. Wofür aber brauchen Stadtmenschen ein Auto?
jetzt-redaktion
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Die Fahrt München-Heidelberg und zurück am Osterwochenende kostete ziemlich genau 1000 Euro. Der Preis für das Mietauto lag bei 69 Euro (Oster-Special), dazu kamen 100 Euro Benzinkosten. Der Löwenanteil hatte seine Ursache in einem Kratzer, der beim Entlangschrammen an einer Wand entstand (Eigenbeteiligung 750 Euro stand im Vertrag). Dazu gesellt sich noch ein wahrscheinlich dreistelliger Betrag, weil wir in einer Ortschaft geblitzt wurden.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Ich entwickle langsam, aber stetig eine Antipathie gegen Autos. Sie wächst und gedeiht fast ein jedes Mal, wenn ich eines von ihnen fahre. Das hat – shame on me – allerdings weniger ökologische Gründe als ganz egoistische. Autos kosten mich immer mehr Geld, als ich einplane. Das letzte Mal stand das ausgeliehene Auto am nächsten Morgen nicht mehr dort, wo ich es neun Stunden zuvor geparkt hatte. Dafür durfte ich es ein paar Kilometer weiter östlich in einem Randbezirk Münchens abholen. Gegen eine Gebühr von 230 Euro. Entweder ist gerade was kaputt, oder man verstößt man gegen Verkehrsregel oder man muss einen Ölwechsel machen.
Immer wieder entsteht in mir – Stadtbewohner – der Wunsch nach einem eigenen Auto. Es würde die Elternbesuche entkomplizieren, spontane Ausflüge an Seen wären möglich und die Planung eines Kurzurlaubs würde tatsächlich über den Satz „Man könnte ja mal nach Dings fahren...“ hinausgehen. Außerdem fände ich es auch ein bisschen erwachsen, ein eigenes Auto zu besitzen.
Wochenenden wie das vergangene vergellen mir den Wunsch allerdings ziemlich schnell.
Wie ist das bei dir? Willst du ein Auto? Hast du eines? Brauchst du es?