Der Zug kommt eine Stunde zu spät, das Essen ist ein bisschen weniger warm, der Kaffee kommt erst nach einer halben Stunde - moserst du sofort?
yvonne-gamringer
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Eine Dienstleistungsgesellschaft ist schön und gut. Nur habe ich manchmal den Eindruck, die Menschen haben nichts anderes zu tun, als sich über mangelnde Dienstleistung zu beschweren. Vergangene Woche habe ich dreimal Szenen erlebt, in denen Leute wegen, wie ich finde, kleinen Lapalien, hochamtliche Diskussionen vom Zaun gebrochen haben. Am Schlimmsten war es im Zug, der mit einer halben Stunde Verspätung losfuhr. Das ist nicht schön, aber ich finde, es reicht auch mal langsam, sich bei der Deutschen Bahn zu beschweren. Wenn sich jeder ein bisschen stoisches Verhalten und Schulterzucken zulegt, hält man leichte Verspätungen nämlich schon aus. Der Mann in meinem Abteil hat sich aber gleich bei mir beschwert und dann in einer Ausführlichkeit beim Schaffner, die selbst mich beschämt hat. Wieviel Sinn ergibt es, jemandem aus dem Stand "falsches Berufsverständnis" und Sätze wie "Sie bieten diese Dienstleistung an - Sie sind dafür verantwortlich" an den Kopf zu sagen? Ich persönlich brauche immer sehr lange, bis ich mich beschwere, weil ich versuche, Verständnis aufzubringen. Ich halte eine Welt, in der alles perfekt ist schlicht für unmöglich. Wie ist es bei dir? Meckerst du gleich los? Oder duldest du auch?