Zivilisationskrankheiten nehmen in unserer Gesellschaft immer weiter zu. Arbeiten wir alle schlicht und einfach zu viel?
uli-schuster
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Eine Bekannte erzählte mir neulich von ihrem Totalzusammenbruch, der mit einem Kreislaufkollaps und einer halbseitigen Lähmung in der Notaufnahme endete: Angefangen hat alles mit ihrer Ausbildung im Gastronomiebereich und dem Nebenjob an der Tanke. 14 Stunden Arbeiten, sieben Tage die Woche, das ganze Jahr – für den zierlichen Körper der 21-Jährigen war das zu viel. Diagnose: Burnout.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Wenn ich mich in meinem Freundeskreis so umschaue, gibt es viele Leute, die unter enormem Druck stehen aufgrund ihrer beruflichen Situation – sei es körperlich oder psychisch. Die meisten suchen sich das selber aus: Tagsüber Bankkauffrau bei einem großen Finanzdienstleister – abends an der Hochschule um nebenbei den Bachelor in Business Administration nachzuholen. Oder: Tagsüber Full-Time-Studium, abends Kellnern und am Wochenende ein Call-Center-Job. Ich könnte an dieser Stelle unzählige Tagesabläufe aufzählen von Menschen, die mehr arbeiten als jeder Top-Manager – entweder um ihren Lebensstandard zu finanzieren oder um den Ansprüchen unserer leistungsorientierten Gesellschaft gerecht zu werden.
Kennst du auch Leute, die zu viel arbeiten? Arbeitest du selbst übermäßig viel? Hattest du schon mal ein Burnout? Wie viel arbeiten ist deiner Meinung nach gesund? Wie viel Erholung sollte man sich gönnen? Fragst du dich vielleicht auch manchmal: Tut das alles Not?