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Angry young men: Der Ticker zum neuen Justice-Video
An ihnen schieden sich 2007 die Musikgeister: Das Ed Banger-Duo habe den Spaß zurück auf die Tanzfläche gebracht, jubelten die einen, stumpfsinniger Hooligan-Elektro, schimpften andere. Die neue Kontroverse, die die Band nun ausgelöst hat, wird ihre Musik in den Hintergrund stellen: Der Videoclip zur neuen Single „Stress“ zeigt eine Bande von Vorstadtjugendlichen, wie sie randalierend und brandstiftend durch Paris ziehen, Frauen belästigen und wahllos Passanten zusammenschlagen.
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In Anlehnung an Kubricks „Clockwork Orange“ und Mathieu Kassovitz’ „Hass“ hat Regisseur Romain Gavras Bilder inszeniert, die so brutal sind wie ein Faustschlag in die Magengrube. Beängstigend wirklichkeitsnah erinnern sie an die Szenen brennender Autos, die wir aus den Fernsehnachrichten der vergangenen Jahre kennen. Besonders heikel ist der Umstand, dass alle jungen Männer aus dem Video einen deutlich sichtbaren „Migrationshintergrund“ haben. Der jugendliche kriminelle Ausländer - wieder mal in der Hauptrolle? Einen seltsamen Beigeschmack begleitet auch die Meldung, dass das Pariser Modelabel Surface To Air die Lederjacken mit dem „†“ –Bandsymbol demnächst für 700 Euro zum Verkauf anbieten will. Die Reaktionen gehen weit auseinander: Die großen Leitmedien in Frankreich sind entsetzt und Jugendschützer erwartungsgemäß alarmiert. Einige Fans nennen den Clip begeistert ein „Meisterwerk“. Die Kommentare auf Youtube reichen von: „Purer Rassismus“ bis „Geile Jacken, wo krieg ich die her?“ In einem Punkt ist man sich einig: Das Video wird noch ziemlichen Wirbel verursachen. Wird hier die Banlieue-Gewalt kaltblütig vermarktet und ästhetisiert? Oder haben wir es mit einer mutigen gesellschaftskritischen Dokumentation blinder Zerstörungswut zu tun? Bestätigt der Clip fremdenfeindliche Ressentiments?