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Willkommen im Campinghotel

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Die beiden österreichischen Musikfestivals Nova Rock in Nickelsdorf (11. bis 13. Juni) und Frequency in St. Pölten (18. bis 20. August) gehören wegen Headlinern wie Linkin Park, The Kooks, The National oder den Foo Fighters zu den beliebten Musikfestivals im deutschsprachigen Raum. Dieses Jahr gibt es an beiden Orten ein fast schon revolutionär anmutendes Angebot: Die Besucher können sich Comfort-Tickets kaufen und übernachten dann in einem bereits aufgestellten Zelt namens „Kempingski“ und sie werden rechtzeitig geweckt, sobald die Lieblingsband auf die Bühne tritt. Plätze in der ersten Reihe sind auch garantiert. Ein Gespräch mit Christoph Käfer, 28, vom Veranstalter Skalar Entertainment.
 
  jetzt.de: Christoph, euer Spezialangebot für die beiden Festivals in Nickelsdorf und St. Pölten bietet unter anderem das Übernachten in einem abgetrennten Bereich in bereits aufgestellten Zelten. An welche Zielgruppe richtet ihr euch damit?
  Christoph Käfer: Das Durchschnittsalter unserer Festivalbesucher liegt bei circa 17 Jahren – das Angebot richtet sich eher an Besucher von 24 Jahren aufwärts.
 
  jetzt.de: Ich hätte eher gedacht, das Programm sei ein Versuch, Menschen über 30 für Festivals zu begeistern – also jene, die keinen Bock mehr haben, Bierbecher oder rohes Grillfleisch an den Kopf geworfen zu bekommen?
  Christoph: Die Zielgruppe wird am Line-Up des Festivals festgemacht. Wenn es Bands sind, die eher bei jüngeren Menschen beliebt sind, senkt sich der Schnitt entsprechend. Wir haben in den vergangenen Jahren aber auch viele Anfragen von jungen Besuchern für so ein Angebot erhalten. Ich glaube, einer der Gründe für den Wunsch ist, dass die meisten keine Lust haben, sich schon mittags in der Hitze ganz nach Vorne zu stellen, nur um beim Konzert ganz vorne zu stehen. 

  jetzt.de: Werden die Leute bequemer?  
Christoph: Ich denke, es ist klar, dass 16-Jährige pflegeleichter sind als beispielsweise 25- oder 28-Jährige, die zwar das Line-Up genießen wollen, es aber sonst etwas ruhiger haben möchten.  
 
  jetzt.de: Hat sich die Altersstruktur verändert? Ist das Publikum älter geworden?
  Christoph: Nein, kann man so nicht sagen. Das Publikum ist immer quer gemischt. Es geht ab 16 aufwärts, die Hauptgruppe ist vielleicht zwischen 18 und 20. Diejenigen, die schon vor 10 Jahren da waren, werden wohl eher nicht mehr da sein, aber grobe Verschiebungen hat es in den letzten Jahren eher nicht gegeben. 
  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



  jetzt.de: Aber die Ansprüche an ein Musikfestival scheinen in den vergangenen Jahren offenbar schon gestiegen zu sein, oder?
  Christoph: Natürlich, man muss sich überlegen, was man bieten kann, abseits vom übrigen Geschehen. Das Drumherum ist wichtig und muss passen. 
 
  jetzt.de: Muss drumherum immer noch mehr passieren?
  Christoph: Ich weiß nicht, ob es immer mehr werden muss. Gewisse Dinge werden eben gefordert und wir versuchen, den Wünschen nachzukommen. Früher gab es nur die Künstler auf der Bühne. Heute sind die Künstler natürlich immer noch das Hauptevent, das Line-Up bleibt also das Wichtigste. Aber man muss schon schauen, was man sonst so bieten kann – auch wegen der großen internationalen Konkurrenz. 
 
  jetzt.de: Was zeichnet euren Comfort-Bereich eigentlich aus?
  Christoph: Man übernachtet in einem abgetrennten Bereich. Da werden vorher Zwei-Mann-Zelte aufgestellt, man muss sie also nicht selbst mitbringen. Decken und Matzratzen sind auch dabei. Dann gibt es eine Rezeption. Da kann man sich beispielsweise an bestimmte Bands erinnern lassen und es gibt auch einen Weckdienst. Man hat Zugang zur Comfort-Area im Innenbereich bei den Bühnen. Dort ist es ruhiger und man hat beispielsweise W-Lan oder auch Schließfächer. Dann gibt es Zelte mit Schatten und besserer Sicht auf die Bühnen. Außerdem gibt es das sogenannte Wavebreaker-Ticket, das man in Kombination mit einem Comfort-Ticket erwerben kann. Damit bekommt man ein extra Armband und erhält gesicherten Einlass in den vorderen Bereich. Man steht also immer in der ersten Reihe.   
 
  jetzt.de: Mal ehrlich: Geht bei soviel Organisation nicht das verloren, weswegen man kommt: die typische Festivalatmosphäre?
  Christoph: Da das Angebot auf Nachfrage der Besucher erstellt wurde, gehen wir davon aus, dass viele das Angebot annehmen werden.
 
  jetzt.de: Gelten im abgetrennten Campingbereich denn andere Verhaltensregeln?
  Christoph: Nein, die Regeln gelten für alle Besucher, egal in welchem Bereich sie campen.
 
  jetzt.de: Gibt es eigene Duschen für die Comfort-Besucher?
  Christoph: Nein. Auf dem gesamten Gelände verteilt werden Duschzelte stehen und es wird sicher auch eines in unmittelbarer Nähe geben, das dann hauptsächlich von den Comfort-Ticket-Besitzern genutzt werden wird. 
 
  jetzt.de: Gibt es schon Zahlen zu den verkauften Comforttickets?
  Christoph: Leider nicht, aber wir rechnen mit einigen hundert Besuchern. Tausende werden es wohl eher nicht werden.

Text: pierre-jarawan - Foto: pinky/photocase.com

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