Was wurde aus "Gaby" von TKKG? Sie ist jetzt Projektleiterin
Was wurde aus "Gaby" von TKKG? Sie ist jetzt Projektleiterin
Ob im Beruf oder im Privaten: Die Vielfalt der Möglichkeiten macht uns verückt. Im Label Entschieden erzählen Menschen davon, wie befreiend eine Entscheidung sein kann. Hier berichtet Jessica Gast, die in den 80er Jahren als Gaby in der Serie TKKG bekannt wurde, warum sie sich gegen die Schauspielerei entschieden hat.
Hier erfährst Du mehr über das Phänomen "TKKG".
peter-wagner
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„Das Casting für TKKG war damals in der Zeitung angekündigt und für die Rolle der Gaby wurde schlicht und ergreifend ein blondes Mädchen gesucht. Ich war 15 Jahre alt und in einer Kinder-Model-Agentur. Vermutlich ein Vorteil, weil mir Kameras dadurch nicht ganz fremd waren. Soweit ich es noch weiß, hatten sich mehrere Tausend Mädchen und Jungs um die Rollen beworben.
Wir haben 1985 und 1987 zwei Staffeln mit jeweils sechs Folgen gedreht, für die zweimal die Sommerferien drauf gegangen sind. Das hat wirklich Mega-Spaß gemacht. Als die Serie dann aber lief, hat sich mein Leben geändert. Ich stand plötzlich im Mittelpunkt, mir haben auf der Straße Leute nachgesehen, die ich nicht kannte. Ich wurde oft angesprochen und ich habe gesehen, wie über mich getuschelt wurde. Das war sehr, wie soll ich sagen, speziell. Es war mühsam für mich, mit diesem Interesse an meiner Person umzugehen. Natürlich war TKKG eine der wenigen Serien dieser Art im deutschen Fernsehen, ähnlich den Weihnachtsmehrteilern in der ARD und im ZDF. Die Privatsender wurden in dieser Zeit ja erst gegründet. Wahrscheinlich war auch deswegen das Echo so groß. Wir haben uns zu regelrechten Sessions zum Schreiben der Autogramme getroffen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Jessica Gast alias Gaby im Kreise von "Tim, Karl und Klößchen". (Foto: ZDF)
Aber auch wenn wir super zusammengearbeitet haben: TKKG, das waren extrem unterschiedliche Persönlichkeiten. Die echten Typen haben ja tatsächlich auf ihre Rollen wie die Faust aufs Auge gepasst. Tim und Gaby waren die zwei sportlichen Typen und Karl und Klößchen die beiden Speziellen. Nun war der Kai Maahs alias „Klößchen“ zwar kein Schokoladenfreak wie in den Büchern, aber er hat nicht nur wegen seiner Statur gut in die Rolle gepasst. Letztendlich mussten wir alle nur uns selbst spielen.
Nach der Serie war es für mich mit der Arbeit vor der Kamera zu Ende. Bei mir hatte immer die Schule im Vordergrund gestanden und mein Herzblut habe ich nie für die Schauspielerei gegeben. Entscheidend war aber, dass ich gespürt habe, wie sehr man in der Öffentlichkeit steht. Das war, wie soll ich sagen, nicht meine Welt. So wurde mir klar, dass das Filmen nichts für mich sein kann. Und als Schauspieltalent würde ich mich nun auch nicht gerade bezeichnen.
Nach dem Abitur habe ich Wirtschaftsinformatik studiert, heute arbeite ich als IT-Projektleiterin in Zürich. Alle paar Jahre aber erkennen mich tatsächlich noch Leute. Daran habe ich mittlerweile sogar meine Freude. Wenn sich jemand erinnert und im Gespräch sagt: „Oh mein Gott, das warst Du? Ich habe das immer gesehen!“ Vor vier Jahren bin ich von einem Schaffner angesprochen worden, ob er mich nicht eventuell kennen könne? Ich dachte: Das gibt’s jetzt nicht, das ist 15 Jahre her. Der kann mich unmöglich noch erkennen!
Zu den TKKG-Kollegen ist der Kontakt abgerissen. Mit Fabian Harloff und, wie hieß der andere Darsteller des „Tim“ nochmal? Kai Künstler, genau – mit den beiden hat sich der Kontakt noch gut zwei Jahre gehalten. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Kai Maahs heute bei einer Spedition arbeitet. Aber mehr? Mehr weiß ich von den anderen nicht mehr.“