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Raus aus der Ökoecke
1. Gegen die Ausbeutung der Tiere: Wer vegan lebt, verzichtet auf alle Produkte, für deren Herstellung Tiere benötigt werden. Vegetarier verzichten auf Fleisch und Fisch, Veganer zusätzlich noch auf Milch, Käse, Eier und Honig sowie alle Nahrungsmittel, die diese Zutaten beinhalten. 2. Veganes Essen für alle Schichten: Prinz Myshkin (Hackenstraße 2) und der Japaner Kaede (Sommerstraße 41) sind gehobene Restaurants mit veganem Angebot. Auch im Tee-Haus Tushita (Klenzestraße 53) gibt es vegetarische und vegane Gerichte. Die Philosophie dabei: „Das Essen soll körperharmonisch sein“, sagt Inhaberin Sandeh von Tucher. Beim benachbarten Café Kopfeck (Klenzestraße 89) geht es rustikaler zu, hier stehen unter anderem veganes Schnitzel mit Pommes auf der Karte. Studenten, die zwischen den Seminaren einen veganen Imbiss brauchen, werden bei Fräulein Müller (Adalbertstraße 21) fündig. Das Bistro, fünf Fußminuten von der Universität entfernt, bietet kleine Speisen für kleine Geldbeutel an.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
"Fräulein Müller" in ihrem Laden. 3. Nicht alle Veganer sind Birkenstockträger. Für Torsten Blüher sind Tierrechtsargumente auch wichtig, ihm geht es aber viel mehr um bewusstes Genießen und das liegt eindeutig im Trend. Der Inhaber des vegetarisch-veganen Restaurants Prinz Myshkin in der Münchener Innenstadt spürt vor allem, wenn sich Hollywoodstars wie Woody Harrelson oder Natalie Portman öffentlich zu ihrem veganen Lebensstil bekennen. Dann komme jedes Mal eine neue Welle Kundschaft in das Restaurant. 4. Vegan leben hört nicht beim Essen auf. Bei Radix, dem Laden und Versand von Stefanie Haupt in Giesing, gibt es auch Kleidung und Kosmetika, deren Herstellung ohne tierische Komponenten auskommt. 5. Momentaner Spitzenreiter beim Großhandel „Absolut Vegan Empire“ (AVE) sind Käsealternativen. Inhaber Tobias Graf, der auch die Münchener Lokale beliefert, hofft, demnächst die Produkte von Daiya aus Amerika importieren zu können. „Die Firma hat Cheddar und Morzarrella Style Shreds entwickelt, die wie geriebener Käse schmelzen und Fäden ziehen.“ 6. In München nahm alles seinen Anfang: Hier hat Sandra Forster 2005 das Zerwirk (welches inzwischen wieder geschlossen ist), Deutschlands erstes veganes Restaurant, eröffnet. Laut Großhändler Graf ist inzwischen allerdings Berlin Spitzenreiter in der veganen Gastronomie. 7. Bayerisch Leben als Veganer? Kein Problem! Auch die bayerische Küche wird bedient. Inzwischen gibt es vegane Weißwürste.Die Hersteller haben in den vergangenen Jahren viele neue Fleischalternativen entwickelt. Neben Tofu ist inzwischen Saitan sehr beliebt. Zu dessen Herstellung wird Eiweiß aus Weizenmehl ausgewaschen. Als besonders innovativ gelten Produzenten aus den USA und England. 8. Auch auf den Heimweg-Döner müssen Münchener Veganer nicht verzichten. Makam-Naturkost in der Arnulfstraße am Hauptbahnhof verkauft Saitan-Döner. „Einmal mit allem“ kostet bei Inhaber Erbil Günar 3,90 Euro. 9. Veganes Essen ist nicht billig. Für 400 g veganen Käse müssen Kunden bei alles-vegetarisch.de zwischen fünf und sechs Euro bezahlen. Das Kilo vegane Würstchen kostet bei Radix zwischen 15 und 16 Euro. 10. Kampf für Tierrechte und Essen mit gutem Gewissen? Wer es politisch mag, geht mittwochs und freitags zur Volksküche ins Kafe Marat und wird dort auf andere Mitstreiter treffen. Mehrere Gruppen wechseln sich mit dem Kochen ab, daneben gibt es viele linke Veranstaltungen.