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Produktbiografie: Meine Generationen
1. Generation Golf Das Buch von Florian Illies richtet sich eigentlich an die Jahrgänge von 1965 bis 1975. Die Gnade der späten Geburt bescherte mir aber die besseren Lego-Burgen, die cooleren C64-Spiele und eine ähnliche Sorglosigkeit. Mit 18 war der Golf tatsächlich das beliebteste Auto, bei mir reichte es nur für einen Opel Kadett.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
2. Generation X Zur Generation mit „zu vielen Fernsehern und zu wenig Arbeit” gehörte ich ab dem Abitur. In der ersten WG standen in zwei kleinen Zimmern zwei riesige Fernseher. Die hatte mein Mitbewohner als Bezahlung für ein Praktikum bekommen. Rumhängen bzw. „Slacken” wurde zum Programm – für die nächsten Jahre.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
3. Generation Praktikum 2005 erschien in der Zeit ein Artikel über die Situation von Akademikern, die sich von einem Praktikum zum nächsten hangeln. Als Philosophie-Student mit journalistischen Ambitionen war ich ein solches kaffeekochendes Opfer. Es wurden insgesamt vier Praktika. Heute ist die Panikmache vorbei, trotzdem hat jeder Zweitsemester fünf Praktika hinter sich.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
4. Generation Suff/Zügellos Nachdem 2003 eine Umfrage ergeben hatte, dass 75 Prozent aller Jugendlichen schon einmal Alkopops getrunken hatten, und immer neue Horrorgeschichten von 14-Jährigen mit Alkoholvergiftung in den Medien auftauchten, wurde „Binge Drinking” zum nationalen Problem erklärt. Für süße Mischgetränke bin ich wirklich zu alt und habe deswegen kein Verständnis für derartiges Gesöff. Als ich 15 war, trank man Lambrusco.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
5. Generation Doof Drei Jahre ist mein Uni-Abschluss her. Was Kants kategorischer Imperativ bedeutet, kann ich nur in Form des Spruches „Was Du nicht willst, was man Dir tu’ . . .” erklären. Mein Bildung ist ein fragiles Mosaik aus Halbwissen, das an den richtigen Stellen platziert, zwar manchmal noch etwas Eindruck schindet, aber ohne Wikipedia und Google bei jeder Nachfrage wie ein Kartenhaus zusammenstürzt.