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Partner zum Sprachenlernen gesucht, Liebe gefunden: Geschichten zum Valentinstag

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Verena und Pedro (portugiesisch-deutsch)

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Verena Haart, 24, studiert Journalismus in München und ist seit Juni 2006 die Tandempartnerin von Pedro Martins Girão Gaspar, 26. Er ist Ingenieur bei Siemens und lebt seit zwei Jahren in Deutschland. Beide fanden über sprachduo.de zueinander. Seit Juli 2006 sind sie ein Paar. Wie es dazu kam?

Verena: Als wir uns zum ersten Mal zum Sprach-Duo trafen, spielte Portugal gerade das Achtelfinale bei der Fußball-WM und warf Holland aus dem Turnier – da hatten wir gleich was zu feiern. Und schon kurz nach dem Spiel um Platz drei zwischen Deutschland und Portugal wenige Wochen später wurden wir ein Paar.

Pedro: Ich war eigentlich nicht auf der Suche nach einer deutschen Freundin und wollte nur mein Deutsch verbessern. Ehrlich! Ich war schon in einigen Deutschkursen und hatte mich parallel zu den Treffen mit Verena wieder zu einem angemeldet – ich bin aber nie dorthin gegangen. Der Deutschkurs mit Verena macht irgendwie mehr Spaß. Ich weiß nicht, wie viele Wörter sie mir schon beigebracht hat, aber das lustigste von allen ist: Dunstabzugshaube.

Verena: Bei unserem ersten Treffen hatte ich absichtlich flache Schuhe angezogen und nach einem Kleinen, Dunkelhaarigen Ausschau gehalten. Als dann der größte Portugiese der Weltgeschichte auf mich zukam, war ich überrascht.

Pedro: Dabei bin ich nur 1,92 Meter! Aber mit Verena verstand ich mich auf Anhieb besser als mit den Tandem-Partnern, die ich zuvor hatte. Ja, und nach jedem Treffen mit ihr war ich ein bisschen mehr verliebt. Seitdem ist sie mein „Febrazinha“, das heißt soviel wie „mein kleines Stück Lieblingsfleisch“.

Verena: Ich muss zugeben: Pedro war für mich von Anfang an mehr als ein Tandem-Partner. Ich kam gerade von meinem Erasmus-Jahr in Lissabon zurück und Pedro verkörpert für mich das Leben, das ich dort geführt habe.

Pedro: Mein Deutsch ist durch Verena besser geworden, auch wenn wir die meiste Zeit portugiesisch sprechen. Das schöne am Sprachtandem ist, dass man deutsch oder portugiesisch nicht nur als Sprache lernt, man lernt auch das „Deutsch- oder Portugiesisch-Sein“.

Verena: Wie oft sage ich zu Pedro, wenn wir wieder in einer langen Schlange stehen und Pedro versucht, sich „aktiv anzustellen“, sprich: „sich ein wenig vorzudrängeln“: „Das können wir doch jetzt nicht machen“. Dann sagt er immer diesen Satz, der keine Widerrede mehr zulässt: „Du bist so deutsch.“

Auf der nächsten Seite liest du, wie sich Hanna in Johan aus Schweden verknallte. Aber wie!



Lourdes und Robert (spanisch-deutsch)

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Robert Starke ist 27 Jahre alt und studiert BWL in Leipzig. 2004 ist er für ein Erasmus-Jahr nach Barcelona gegangen. Dort lernte er über eine Sprachtandem-Vermittlungsseite Lourdes Reyes Congos kennen. Sie ist Spanierin und studiert Sozialpädagogik in Barcelona.

Robert: Nachdem ich im September 2004 nach Barcelona gegangen bin und nur mit Nichtspaniern zusammen wohnte, habe ich mir über www.loquo.com eine Sprachpartnerin gesucht. Lourdes hat sich sofort darauf gemeldet und Anfang Januar 2005 haben wir uns zum ersten Mal getroffen.

Lourdes: Ich habe Robert gesehen und war sofort verliebt. Er sah so fröhlich aus und hatte das tollste Lachen auf dieser Welt. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass wir uns am Canaleta Brunnen treffen. In Spanien sagt man: Wer einmal aus diesem Brunnen trinkt, wird immer wieder nach Barcelona zurück kehren. Gesagt habe ich ihm das aber erst kurz vor seiner Abreise nach Deutschland. Und dann habe ich ihn aus dem Brunnen trinken lasse. Es hat geklappt!

Robert: Für mich war es auch Liebe auf den ersten Blick. Schon verrückt. Eigentlich glaub ich ja nicht an so was. Aber als ich Lourdes da stehen sah, wusste ich, die ist es. Danach haben wir uns dann regelmäßig dreimal die Woche getroffen. Und einen Monat später waren wir auch schon ein Paar.

Lourdes: Das stimmt. Und sprachliche Probleme gab es zwischen uns eigentlich auch nicht, weil Robert schon in Deutschland einen Tandempartner hatte. Manchmal ist es richtig gut, in einer zweisprachigen Beziehung zu leben. Ich streite zum Beispiel am liebsten auf deutsch. Dann kann ich sicher gehen, dass Robert mich versteht und außerdem habe ich mich besser unter Kontrolle. Ich benutze einfach nicht so viele schlimme Wörter.

Robert: Und ansonsten sprechen wir eigentlich Spanisch miteinander. Da fühlen wir uns beide wohl. Sprachliche Fehler des Anderen nimmt man sowieso nicht so wahr. Ich glaube in einer Beziehung weiß man ja, was der andere sagen will. Meistens auf jeden Fall.

Lourdes: Und mein Deutsch ist auch nicht so gut wie sein Spanisch. Nächstes Jahr versuche ich allerdings einen Job in Deutschland zu finden. Dann kann ich, solange Robert noch studieren muss, hier leben.

Robert: Vorher gehe ich allerdings für ein Praktikum zurück nach Barcelona. Es ist schon besser, wenn man einfach mehr Zeit hat. Obwohl meine Eltern mich schon sehr unterstützen. Meine Mutter kommt aus Ungarn und mein Vater ist Deutscher. Die beiden führten selber fünf Jahre eine Fernbeziehung und wissen also bescheid.

+++

Wer gemeinsam mit einem Partner eine Fremdsprache lernen will, findet im Internet eine Vielzahl von Anlaufstellen. Wir haben einige Links ausgesucht:

1. www.goethe.de

2. www.sprachduo.de

3. www.speak2speak.de

4. www.campuscontacts.de

5. www.mylanguageexchange.com

6. www.erstenachhilfe.de

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