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Liebes München, was ich dich schon immer mal fragen wollte: eine Stadt und 33 Fragezeichen
jetzt.muenchen hat die Menschen in dieser Stadt gebeten, die Fragen zu stellen, die sie schon immer an München haben. Gesammelt wurden diese Fragen auf der Straße, im Internet und telefonisch – heraus gekommen ist ein vielschichtiges Bild der Identität dieser Stadt. „Bastard München“ nennen die Münchner Kammerspiele das. Unter diesem Titel startet am Wochenende das Theater-Festival „Doing Identity“, das bis Anfang März „komplizierte Antworten auf die einfache Frage sucht: Wer bist du?“. Mehr über das Festival, das am Samstag mit einem Konzert der Gomma-Gang im Neuen Haus (Falckenbergstraße) startet, gibt es im Internet unter www.bastardmuenchen.de „Wie sorgt die Stadt als großer Arbeitgeber dafür, dass Menschen mit HIV an ihrem Arbeitsplatz keine Diskriminierung fürchten müssen?“ Michael Tappe, Münchner Aidshilfe „Warum stellt die Stadt bei öffentlichen Veranstaltungen wie dem CSD keine Toiletten auf? Die Leute kommen dann alle zu uns, um aufs Klo zu gehen.“ Lucca 35, Espressobar, Rindermarkt „Wieso macht mich Josef Schmid nur so aggressiv?“ Kati, 35 „Wirst Du weiterhin ein offenes Ohr für die Bedürftigen dieser Stadt haben?“ Hannelore Kiehte, Münchner Tafel
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
„Gibt es noch für alle Menschen öffentliche Plätze?“ Marion Zechner, off-Kontaktladen für DrogenkonsumentInnen „Warum kann man nach zwei Maß Bier am Chinesischen Turm so gut philosophieren?“ Prof. Dr. Michael Bordt, SJ, Direktor der Hochschule für Philosophie „Wieso fährt die letzte U-Bahn schon so früh?“ Ariane, 20 „Warum treffen sich alle immer am Fischbrunnen und nie an der Mariensäule?“ Dana, 22 „München, warum sind deine Bewohner so sprunghaft in ihren Beziehungen und kämpfen gar nicht mehr um bodenständige, traditionelle Beziehungen?“ Manuel Geier, 30, Barkeeper 089Bar „Liebes München, warum denkt der Rest der Republik immer noch, dass das P1 ein Szeneladen mit harter Tür sei?“ derive, jetzt.de-User „Wieso fotografieren immer so viele Asiaten ausgerechnet das Rathaus?“ Marco, 18 „Wieso ist die Geschwindigkeit der Münchner Rolltreppe nicht auf internationalem Niveau?“ André, 40 „Liebe kulinarische Hauptstadt und ’lebenswerteste Stadt der Welt’, warum hat keine deiner Zeitungen einen fetten Fressteil – jede Woche eine Sammlung mit Reportagen, Berichten, Interviews, Kritiken, Bildern über Lokale, Läden, Produzenten, Konsumenten, Trends, Ideen rund ums Kochen, Essen und Trinken in München & Bayern? “ Sebastian Dickhaut, Kochbuchautor „Warum kann ich in der Innenstadt kein BMX kaufen?“ Paulchen, 18 „München, wo ist dein schöner Dialekt geblieben?“ hirmi, jetzt.de-User „Warum zieht man nicht aus München weg, obwohl man das immer will? “ Karnik Gregorian, 35, Regisseur & Journalist „Warum ist München noch Singlehauptstadt mit 400.000 Singles?“ Alexander Haslberger, 38, Gründer von muenchner-singles.de „Warum lassen sich die schicken Damen und Herren auf der Maximilianstraße so gut wie nie von mir fotografieren?“ Gunnar Hämmerle, Münchenblogger „Mein geliebtes München, nach 850 Jahren Bedenkzeit: möchtest Du nun Großstadt sein oder doch lieber ein Dorf?“ Jakob Bader, Architekt „Wieso darf ich in der Trambahn nicht mit Scheinen bezahlen?“ Anna, 17 „Wie schaffst du es, stets so blitzblank-sauber zu sein?“ Albert, 24
„Warum sind die Mieten bei dir so übertrieben hoch?“ marquez, jetzt.de-User „München, warum bemühst du dich denn, an jeder Ecke sauber, geleckt, adrett und schön zu sein? Du bist doch eine Millionenstadt und keine Puppenstube.“ Laudi, jetzt.de-user „Warum wurden zu Derricks Zeiten alle Morde in Grünwald verübt?“ groover_washington, jetzt.de-User „Wieso fährt bei dir nicht mal am Wochenende einmal pro Stunde nachts eine U-Bahn?“ sue, jetzt.de-User „Liebes München, wieso exportierst du keinen Steckerlfisch, kein Pfisterbrot und keinen Augustiner-Biergarten?“ rune, jetzt.de-User „Ich habe unlängst in der Mensa ein Gespräch belauscht, das mir keine Ruhe mehr lässt. Er: „Als ich so alt war, wie du warst als ich ein Jahr älter war als du jetzt bist, warst du grade mal halb so alt wie ich jetzt.“ Darauf sie: „Wenn ich 10 Jahre älter sein würde als du jetzt bist, wirst du doppelt so alt sein wie ich jetzt bin.“ Wie alt, zum Teufel, sind die beiden? Fridolin Schley, Schriftsteller „Wieso haben es in München nur alle so eilig?“ senzapanini, jetzt.de-User
Text: fabian-fuchs - Foto: Katharina Bitzl