München bekommt seine erste Kopfhörerparty, und das gleich dreifach: Am 29., 30. und 31.10. wird im MC Müller (Müllerstraße) ab 20 Uhr Musik aufgelegt, die alle Gäste jeweils nur über eigene Kopfhörer empfangen können. Dazu wird getanzt. Wie das aussieht, und welche Wirkung es hat, haben wir Doreen Schimk vom Plattenlabel Columbia Deutschland gefragt. Sie spricht Klartext über Münchens erste Kopfhörer-Party:
florian-kaindl
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„Wir hatten als Vorlauf zu den MTV Europe Music Awards, die am 1.11. in München verliehen werden, schon lange eine besondere Veranstaltung geplant. Dass es jetzt so etwas wird, hat einen ganz einfachen Grund: Ich habe ein paar Kopfhörerparties in New York, Amsterdam, London und Hamburg gesehen, und fand sie sehr interessant.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Die Leute standen meistens in Clubs, in einem Fall auch auf der Straße. Von außen wirkt das erst mal ziemlich absurd, eine große Menschenmenge mit Kopfhörern scheinbar unkoordiniert tanzen zu sehen.
Da entwickelt sich schnell eine Dynamik, die anziehend wirkt. Dann macht es einfach nur Spaß, dazu zu gehören. Man nimmt die Musik sehr intensiv und unverstellt war. So, als würde man allein unter der Dusche stehen und laut vor sich hinsingen. Es hört ja sonst keiner. Gleichzeitig schaut man aber natürlich, wie die anderen um einen herum sich zu derselben Musik bewegen. Damit ist die Party zwar total individuell, aber eben auch ein Gemeinschaftserlebnis.
Wir wollten aber schon eine Party, die sich vom klassischen Clubgedanken abhebt, etwas, wo der reine Hörgenuss im Vordergrund steht. Es geht aber auch anders: Wer sich unterhalten will, nimmt einfach den Kopfhörer ab, und macht eine Pause. Die Gespräche kann man dann auch in normaler Lautstärke führen.
Es gibt jeden Abend ein anderes Set: am ersten Abend Alternativ/ Rock, dann Elektro/Big Beats und zum Schluss Hip Hop/ Dancehall. Dazu legen teils professionelle DJs auf, aber auch Künstler, die das eher privat betreiben und selten öffentlich machen – Moneybrother zum Beispiel.
Wir probieren das jetzt einfach mal aus; wenn es gut ankommt, kann man das ja vielleicht wiederholen."
Weitere Informationen gibt es online unter mcmueller.org